„Es
ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung prüft, den irrsinnigen
Straftatbestand des Schwarzfahrens endlich abzuschaffen. Dem Bundestag
liegt ein entsprechender Gesetzentwurf der Fraktion DIE LINKE seit
Anfang März vor (BT-Drucksache 19/1115)“, erklärt Niema Movassat, Obmann
der Fraktion DIE LINKE im Rechtsausschuss, mit Blick auf die
Ankündigung von Bundesjustizministerin Barley, eine Entkriminalisierung
von Schwarzfahrern zu prüfen. Weiter erklärt Movassat:
„Es
ist unverständlich, dass ‚Schwarzparker‘ nur eine Ordnungswidrigkeit
begehen, die mit bis zu 25 Euro geahndet wird, während Schwarzfahrer
nicht nur ein erhöhtes Beförderungsentgelt von 60 Euro zahlen müssen,
sondern teilweise auch strafrechtlich verfolgt werden. Dies ist
unverhältnismäßig. Die Strafe trifft zudem häufig arme Menschen, die
sich die Fahrkarte nicht leisten können.
Dieser Irrsinn kostet den
Steuerzahler viel Geld. Etwa 5.000 Menschen sitzen in Deutschland eine
Ersatzfreiheitsstrafe ab, die meisten wegen Schwarzfahrens. Polizei und
Justiz müssen sich mit solchen Kleinstdelikten herumschlagen und
verlieren dadurch Kapazitäten für Straftaten, die wirklich
gesellschaftlichen Schaden anrichten. Die Verkehrsbetriebe sind selbst
dafür verantwortlich, sich vor dem Fahren ohne Fahrschein zu schützen:
Durch mehr Kontrollen, Zugangssperren und Vertragsstrafen wie das
‚erhöhte Beförderungsentgelt‘.
DIE LINKE fordert das
Bundesjustizministerium auf, seinen Worten nun schnellstens Taten folgen
zu lassen und einen Gesetzentwurf zur Abschaffung des Straftatbestands
des Schwarzfahrens vorzulegen. Alternativ laden wir die Koalition gerne
ein, unserem Gesetzentwurf zuzustimmen.“
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