„Der
Vertrag mit dem aktuellen Toll-Collect-Betreiberkonsortium läuft im
August aus. Der Bund will die Gesellschaft dann verstaatlichen und nach
einem halben Jahr reprivatisieren. Dann könnten erneut die Konzerne zum
Zuge kommen, mit denen sich der Bund seit einem Jahrzehnt um entgangene
Milliarden vor Gericht streitet. Das ist nicht hinnehmbar“, erklärt
Victor Perli, Haushaltspolitiker der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf
eine Antwort der Bundesregierung auf seine Berichtsbitte zum Thema
„Stand des Verfahrens mit Toll Collect und Risiken für den
Bundeshaushalt bei Neuausschreibung des Mautsystems“. Perli weiter:
„DIE
LINKE hat Verkehrsminister Andreas Scheuer aufgefordert, den Betrieb
der LKW-Maut auf Dauer in die öffentliche Hand zu überführen. Die
Bundesregierung musste auf meine Anfrage hin zugeben, dass sich die
Kosten für den 13-jährigen Rechtsstreit mit dem privaten
Betreiberkonsortium von Toll Collect inzwischen auf rund 250 Millionen
Euro belaufen. In zwei Schiedsverfahren vor geheim tagenden
Privatgerichten klagt der Bund auf die Zahlung von insgesamt 9,5
Milliarden Euro. Toll Collect fordert im Gegenzug 4,9 Milliarden Euro
vom Bund.
Im Interesse der Steuerzahler und des Bundeshaushalts
muss der Bund den Betrieb selbst übernehmen. Die Gewinne aus der
LKW-Maut gehören in die öffentliche Hand, sie sind kein Tafelsilber für
Konzerne.“
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