„Die
Präsidentschaftswahlen in Ägypten sind angesichts der generellen
politischen Unterdrückung und der gezielten Angriffe auf Gegenkandidaten
von Machthaber Abdel Fattah al-Sisi eine Farce. Mittlerweile wurden
alle ernsthaften Präsidentschaftskandidaten entweder verhaftet oder zum
Rücktritt gezwungen, der einzig verbleibende Gegenkandidat rief
inzwischen zur Wahl al-Sisis auf. Trotzdem wird das Regime von der
Bundesregierung außenpolitisch und durch Rüstungsexporte unterstützt“,
kritisiert Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE
LINKE. Hänsel weiter:
„Es ist einer der größten
außenpolitischen Skandale dieser Bundesregierung, dass sie an dieses
Regime im vergangenen Jahr für fast eine halbe Milliarde Euro
Rüstungsgüter verkauft hat, satte sieben Prozent mehr als im Vorjahr. In
dem Maße, wie sich Krise und Gewalt unter al-Sisi verschärfen, nehmen
auch die deutschen Exporte von Diehl Defence, ThyssenKrupp und anderen
Rüstungsschmieden zu. Neben den Interessen der deutschen
Rüstungsindustrie soll Ägypten – ähnlich der Türkei – als Bollwerk gegen
Migration nach Europa aufgebaut werden.
Die Bundesregierung muss
jetzt endlich den seit 2013 geltenden Rüstungsexportstopp der EU an
Ägypten umsetzen, der von Deutschland und einem knappen Dutzend
EU-Mitgliedsstaaten beharrlich ignoriert wird. Solange SPD-Außenminister
und Jurist Heiko Maas diesen Rechtsbruch unterstützt, machen er und
seine GroKo-Kollegen sich zu Komplizen des Folterregimes in Ägypten.“
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