28. März 2018

Gesetzlich – verbindlich – für alle: VIER PFOTEN fordert klare Haltungskennzeichnung statt Mogellabel

VP0094071.jpgSchweine auf Spaltenboden © VIER PFOTEN, Nicholas Fuerschuess
Hamburg, 28. März 2018 – Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN hat Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner aufgefordert, eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte statt eines freiwilligen, schwachen Labels einzuführen.
Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN: „Schlechte Haltungsbedingungen von Geflügel, Schweinen und Rindern müssen erkennbar sein. Um den Tierschutz in der Nutztierhaltung voranzutreiben, brauchen wir dringend eine ehrliche und transparente Haltungskennzeichnung. Das von der Bundeslandwirtschaftsministerin proklamierte freiwillige Tierwohl-Label ist keine Option. Die Kriterien sind schwach und qualvolle Praktiken sollen weiterhin geduldet werden. Die Verbraucher werden mit dem Wort Tierwohl geblendet. Es wäre fatal, wenn Julia Klöckner an dem mangelhaften Prestigeprojekt ihres Vorgängers festhielte.“
Der Ruf auch von Industrie und Verbänden nach einer gesetzlichen Haltungskennzeichnung wird immer lauter und setzt die Bundesregierung unter Zugzwang. Wichtige Verbände wie der Deutsche Bauernverband haben sich öffentlich für eine Haltungskennzeichnung ausgesprochen. Eine aktuelle Umfrage von Greenpeace zeigt zudem, dass die große Mehrheit in Gastronomie, Industrie und im Lebensmittelhandel für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung ist. Schon ab nächster Woche, Anfang April, wird die Discounter-Kette LIDL Frischfleisch der Eigenmarke mit einem Haltungskompass auszeichnen, der über die Haltungsbedingungen informiert.

„Die Industrie macht vor, dass eine transparente Haltungskennzeichnung möglich ist, doch sie kann keine staatliche Lösung ersetzen“, so Kampagnenleiterin Schmidt. „Die Bundeslandwirtschaftsministerin sollte dringend die Change nutzen, jetzt tierschutzverbessernde Maßnahmen zu definieren, die für alle gelten. Haltungskennzeichnung ist ein wichtiger Schritt, um tierfreundlichere Bedingungen zu etablieren. Frau Klöckner hat es in ihrer Erklärung vor dem Bundestag bereits selbst gesagt: Die Verbraucher sind anspruchsvoller und kritischer geworden. Sie setzen auf klare Herkunftserkennbarkeit, auf Regionalität - auch bei der Tierhaltung. Aber so lange es innerhalb des Ministeriums keinen eindeutigen Kurs in Richtung aktivem Tierschutz gibt, wird es auch keine Innovationen in deutschen Ställen geben.“
Lesen Sie hier, warum Haltungskennzeichnung den Tierschutz in der Nutztierhaltung flächendeckend voranbringen kann:
http://www.vier-pfoten.de/haltungzeigen

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