27. März 2018

Greenpeace-Kommentar zur CO2-Jahresbilanz des Umweltbundesamtes


Berlin, 27. 3. 2018 – Die CO2-Emissionen in Deutschland stagnieren laut der heute vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichten Zahlen auf hohem Niveau. Der Verkehrssektor und die Industrie sind demnach die stärksten Verursacher. Im Energiebereich gingen die Werte leicht zurück. 2017 wurden insgesamt rund 905 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Das sind nur 4,7 Millionen Tonnen weniger als 2016. Künftig brauche es weniger und viel sparsamere Fahrzeuge, egal mit welchem Antrieb, um Deutschland wieder auf Kurs Richtung Klimaziele zu bringen. Das für 2020 vereinbarte Ziel von 40 Prozent CO2-Reduktion in Bezug auf 1990 solle so schnell wie möglich erreicht werden, so UBA. Es kommentiert Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace:

Die UBA-Zahlen sind eine bittere Bilanz der Klimapolitik von Bundeskanzlerin Merkel. Sie hat viel versprochen, gehalten hat sie kaum etwas. Bis heute fehlt noch immer ein Fahrplan für den Kohleausstieg und ein klimaverträgliche Verkehrswende.

Ausgerechnet bei der Braunkohle, der klimaschädlichsten Art der Stromerzeugung, stagnieren die Emissionen. Wegen hoher Windkrafteinspeisung wurde lediglich weniger Steinkohle verstromt. Das für 2020 vereinbarte Klimaziel ist nur zu erreichen, wenn Braunkohlekraftwerke umfangreich gedrosselt und stillgelegt werden. Die geplante Kommission für den Kohleausstieg muss dann verlässliche Maßnahmen zum Klimaschutz verabschieden. 
 

Skandalös ist, dass der Verkehrsbereich seit 1990 bei den Emissionen von Treibhausgasen stagniert. Mit einem Ende für neuzugelassene Verbrennungsmotoren ab 2025 muss ein klares Signal für eine Mobilitätswende gesendet werden.  

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