„Die
mögliche Inhaftierung des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Lula
da Silva droht die politische Krise in dem südamerikanischen Land weiter
zu verschärfen. Angesichts eines offensichtlich politisch motivierten
Verfahrens und Hinweisen auf gefälschte Beweise müssen Bundesregierung
und EU endlich auf einen rechtsstaatlichen Prozess drängen, der bislang
nicht stattgefunden hat“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, zu einem nun gescheiterten
Berufungsantrag des Politikers. Hänsel weiter:
„In den
vergangenen Wochen und Monaten hat es immer mehr Hinweise auf
Manipulationen des Verfahrens gegen Lula da Silva gegeben, die die
brasilianische Justiz nicht nur ignoriert, sondern offenbar sogar
befördert hat. Führende Teile des Justizapparates werden so zu einem
politischen Instrument, um eine Rückkehr des beliebtesten Politikers
Brasiliens zu verhindern. In diesem Prozess wird Klassenkampf in
Richterroben betrieben.
Es ist bezeichnend, dass die
Bundesregierung, deren Außenminister Heiko Maas schließlich selber
Jurist ist und das Verfahren einschätzen können sollte, schweigt und
sich dabei offenbar von außenpolitischen Interessen leiten lässt. Diese
Ignoranz gegenüber einer politischen Willkürjustiz steht in krassem
Widerspruch etwa zu der Haltung gegenüber Venezuela und anderen
linksgerichteten Staaten. Die Bundesregierung macht sich damit einmal
mehr unglaubwürdig. DIE LINKE fordert weiterhin Freiheit für Lula da
Silva und Demokratie für Brasilien.“
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