„Statt den Verkauf von Air Berlin an die Lufthansa im Vorfeld
an klare Bedingungen zu knüpfen, hat sich die Bundesregierung lieber
für 150 Millionen Euro einen skandalfreien Wahlkampf erkauft. Das fällt
der zuständigen Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) nun auf die
Füße“, erklärt der gewerkschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE
LINKE, Pascal Meiser, anlässlich der aktuellen Medienberichte sowie der
heutigen Unterrichtung der Bundesregierung im Wirtschaftsausschuss.
Meiser weiter:
„Die Zusage der 150 Millionen Euro schweren Bürgschaft an Air Berlin
durch die Bundesregierung war nicht nur fahrlässig, weil man sich
offensichtlich auf die kartellrechtliche Genehmigung durch Brüssel
verlassen hatte. Hiervor hatten offenkundig selbst die eigens
engagierten Wirtschaftsprüfer von ‚PwC‘ gewarnt. Jetzt scheinen bis zu
90 Millionen Steuergeld verloren. Auch ist es dem
Bundeswirtschaftsministerium nach eigener Aussage nie darum gegangen,
den Überbrückungskredit an klare Bedingungen hinsichtlich des Übergangs
der Beschäftigten und deren Arbeitsbedingungen zu binden. Die Lufthansa
nutzt dies nun gnadenlos aus, um über ihre Tochter Eurowings Lohndumping
zu betreiben.
Bundesministerin Zypries steht jetzt vor einem Scherbenhaufen, der
nicht mehr zu kitten ist. Die lückenlose Aufarbeitung der Gründe und
Bedingungen für die Bürgschaftsfreigabe wird den Bundestag und hier
sicherlich auch den Haushaltsausschuss weiter beschäftigen.“
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