„Der Kinderreport des
Kinderhilfswerks mit dem Schwerpunkt Kinderarmut zeigt deutlich, dass
die soziale Spaltung der Gesellschaft und der Abbau des Sozialstaats
vielfach auf dem Rücken von Kindern ausgetragen wird“, sagt Dietmar
Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. Bartsch weiter:
„Die Bekämpfung von Kinderarmut ist ein zentrales Zukunftsthema. Es
ist gut, dass der Kinderreport 2018 das Thema so klar in den Vordergrund
stellt. Kinder, die in Armut aufwachsen, haben weniger Chancen, ihr
Potential zu entfalten. Sie sind im Alltag Scham und Ausgrenzung
ausgesetzt. Sie haben weniger Möglichkeiten, an der Gesellschaft
teilzuhaben. Kurz: Sie haben weniger Chancen auf ein gesundes und
erfülltes Leben, so der Kinderreport 2018.
Es ist nicht hinnehmbar, dass in einem reichen Land wie Deutschland
jedes 4. Kind armutsgefährdet ist oder bereits in Armut lebt. Seit
Jahren müssen wir beobachten, dass Kinderarmut zunimmt und die Politik
viel zu wenig tut. Kindergelderhöhungen oder die Erhöhung des
Kinderfreibetrags helfen am Ende des Tages nur gut Verdienenden.
Alleinerziehende werden weiterhin im Stich gelassen. Im Jahr 13 nach der
Agenda 2010 wissen wir, wer die Zeche für Hartz IV zahlen muss: Kinder.
Die Kinderarmut hat sich seitdem mehr als verdoppelt.
Der Bericht zeigt aber auch, dass die meisten Menschen in Deutschland
Kinderarmut nicht hinnehmen wollen und sehr genau wissen, wer dafür
verantwortlich ist: Herrschende Politik. 64 Prozent der Erwachsenen
gaben an, dass sie Steuererhöhungen befürworten, wenn damit Kinderarmut
bekämpft wird. Die deutliche Mehrheit gibt an, dass Deutschland die
wirtschaftliche Möglichkeit hat, armen Kindern zu helfen. Das zeigt: Die
Menschen in Deutschland sind für Umverteilung zu Gunsten armer Kinder.
In der zu bildenden Bundesregierung muss die Bekämpfung der Kinderarmut
endlich Chefsache werden.“
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