„Die Vereinbarungen der
Verhandlungsgruppe Gesundheit sind frei von jeder visionären Kraft.
Dieser Teil der Koalitionsvereinbarungen bringt sicher keinen frischen
sozialdemokratischen Wind, sondern atmet eher die Abluft des kleinsten
gemeinsamen Nenners. Ich frage mich ernsthaft, ob die SPD-Führung den
Mitgliederentscheid überhaupt überleben will“, erklärt Harald Weinberg,
gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Weinberg weiter:
„Von den vollmundigen Ankündigungen der SPD zur Bürgerversicherung
und beim Kampf gegen die Zwei-Klassen-Medizin ist praktisch nichts
übriggeblieben. Es gibt auch keine Ideen, wie mit den explodierenden
Preisen bei neuen Arzneimitteln umgegangen oder die flächendeckende
Hebammenversorgung gesichert werden soll. Vergeblich sucht man
Initiativen für mehr gesundheitliche Chancengleichheit und gegen die
unterschiedliche Lebenserwartung von Arm und Reich. Und nicht zuletzt
verharrt die Koalition offenbar in ihrer rückständigen Drogenpolitik,
obwohl gerade hier der Erneuerungsdruck so groß ist. Wir finden
kleinteilige Formulierungen, die teilweise in die richtige Richtung
deuten. Lichte Momente scheint es etwa bei den paritätischen Beiträgen
zur Krankenversicherung und in der Finanzierung von Pflegepersonal im
Krankenhaus gegeben zu haben. Doch in der Summe heißt es: Weiter so. Und
dagegen werden wir uns energisch zur Wehr setzen.“
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