Referent: Uli Cremer
Dienstag 22. März 2016 19 Uhr
Curio-Haus,
Rothenbaumchaussee
15, Hamburg
Was
sind die wirklichen Gründe für die Entsendung von
Bundeswehrsoldat*innen in den
Syrienkrieg?
Die Bundesregierung
sagt, es gehe um die Bekämpfung des Islamischen Staates
(IS). Begründet wird
die Beteiligung mit der Unterstützung Frankreichs und mit
der EU-Beistandsklausel
sowie mit der Unterstützung der Irakischen Regierung.
Das Einsatzgebiet
ist allerdings nicht auf Syrien beschränkt. Es schließt
das östliche
Mittelmeer, den Persischen Golf, das Rote Meer sowie
angrenzende Seegebiete
ebenso ein wie nicht genauer benannte „Territorialgebiete
von Staaten, von
denen eine Genehmigung der jeweiligen Regierung vorliegt“.
Geht es dabei wirklich
nur um den IS oder bietet dieser nur den Anlass dafür?
Mit
Kampfflugzeugen, Satellitenaufklärung, einer Fregatte und
Luftbetankung mischen
Bundeswehrsoldaten im Kriegsgebiet Naher Osten mit. Gemeinsam
mit Staaten wie
Saudi- Arabien und Katar befindet sich die BRD damit in einer
„Koalition der
Willigen“, die angibt gegen den IS zu kämpfen. Ist der
Waffengang der
Bundeswehr grundgesetzkonform?
Bereits seit einem
Jahr ist die Bundeswehr im Nordirak mit Bodentruppen in einem
Ausbildungseinsatz, dieser soll sogar
noch ausgeweitet werden. Kann Außenminister Steinmeier trotz der
Kriegsbeteiligung der BRD ein „ehrlicher Makler“ im Konflikt
sein?
Krieg
ist keine Lösung
Mehrere Kriege
unter Beteiligung westlicher Staaten haben den Nahen Osten
destabilisiert, insbesondere
der dritte Golfkrieg aus dem Jahre 2003. Eine Folge dieses
Krieges und des
Besatzungsregimes ist die Existenz von Al-Qaida im Irak und die
Gründung des Islamischen
Staates (IS). Vor genau solch einer Destabilisierung haben
Kriegsgegner*innen
derzeit gewarnt, heute
warnen sie vor
einer Ausweitung des Krieges und daraus folgender weiterer
Verelendung und
Destabilisierung. Welche Interessen haben die vielen Außenmächte
wie etwa USA, EU,
Türkei, Russland, Iran und Saudi-Arabien bei den internationalen
Verhandlungen
um den Konflikt, welche die innerirakischen und innersyrischen
Beteiligten?
Gibt
es Alternativen zu kriegerischem Handeln im Nahen Osten?
Einige Beispiele nichtmilitärischer
Handlungsmöglichkeiten:
-
Die
Finanzquellen der Terrororganisationen austrocknen. – Den
Ölverkauf an die
Türkei stoppen sowie die Finanzierung des IS durch superreiche
Clans von der
arabischen Halbinsel sanktionieren.
-
Kein
Waffenexport in die Region. -Letztlich landen viele Waffen auch
bei
Terrororganisationen wie Al-Nusra-Front und IS.
-
Den
Menschen in der Region, insbesondere den jungen, eine
wirtschaftliche
Perspektive eröffnen. – Viele gut ausgebildete junge Menschen
schließen sich,
desillusioniert und aller anderen Perspektiven beraubt,
radikalislamistischen
Gruppierungen an.
-
Nicht
zuletzt die Aufnahme von Flüchtlingen, insbesondere Deserteuren
aller
Kriegsparteien.
Daneben
bedarf es einer
Entspannungspolitik, sowohl einer innergesellschaftlichen, als
auch eine außenpolitischen.
– Diese setzt aber den Willen zur Entspannung bei maßgeblichen
Beteiligten
voraus und benötigt ZeitVeranstalterInnen: DFG-VK Gruppe Hamburg und GEW Ausschuss für Friedenserziehung.
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