30. Januar 2016

Scharf: Bienen sind kleine Helden des Artenschutzes / Erhalt ist wichtige Gemeinschaftsaufgabe

Scharf: Bienen sind kleine Helden des Artenschutzes / Erhalt ist wichtige Gemeinschaftsaufgabe Ulrike Scharf - stmuv.bayern.de
 
(BUP) Bienen sind für die Bestäubung zahlreicher Pflanzen unersetzlich. Deshalb ist ihr Schutz eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe, an der sich jeder beteiligen kann. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München. "Ohne Bienen keine Beeren. Diese einfache Formel bringt die Bedeutung der Wild- und Honigbienen für unser Ökosystem auf den Punkt. Ein Drittel unserer Nahrungsmittel hängt von Bienen ab. In China müssen manche Landwirte ihre Pflanzen bereits per Hand bestäuben. So weit darf es bei uns nicht kommen", so Scharf. Rund 80 Prozent der etwa 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden durch Wild- und Honigbienen bestäubt. Eine Studie schätzt den ökonomischen Nutzen durch bestäubende Insekten, wie Bienen, Wildbienen und Hummeln, in Europa pro Jahr auf 14,6 Milliarden Euro. Gerade Wildbienen sind besonders fleißige Bestäuber: Sie fliegen morgens bereits mit den ersten Sonnenstrahlen aus und sind selbst bei Temperaturen von nur 2 Grad Celsius aktiv. In Deutschland gibt es rund 560 Wildbienenarten. Wildbienen sind in ihrem Bestand stark rückläufig.

Jeder Garten- oder Balkonbesitzer kann selbst etwas für den Schutz der Tiere tun, zum Beispiel durch Nisthilfen aus Holz. Auch der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im heimischen Garten kommt den Wildbienen zu Gute. Scharf: "Der Hobby-Gärtner braucht keine Chemie für sein Obst und Gemüse. Ich begrüße es, dass die ersten Handelsketten auf das Bienensterben reagiert haben und bienenschädliche Pflanzenschutzmittel aus dem Sortiment genommen haben. Das Säen spezieller Wildblumen-Mischungen verbessert zudem das Nahrungsangebot für die Wildbienen und sichert ihr Überleben." Dabei ist wichtig, dass die Nahrungsquelle maximal 500 Meter vom Nistplatz entfernt liegt, da Wildbienen keine weiten Strecken fliegen.

Um den Bestand wildlebender Insekten zu sichern, setzt sich das Umweltministerium insbesondere für den Schutz ihrer Lebensräume in der Fläche ein. Im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms werden freiwillige ökologische Leistungen von Landwirten gefördert – wie ein Verzicht auf Kunstdünger oder eine späte Mahd von artenreichen Wiesen. Mit Fördermitteln von jährlich rund 40 Millionen Euro werden in Bayern rund 80.000 Hektar Flächen, beispielsweise blütenreiche Wiesen oder Streuobstwiesen naturnah bewirtschaftet. Auch beim "BayernNetzNatur"-Projekt "Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura" stehen Wildbienen im Fokus – konkret die Mauerbiene. Sie ist vom Aussterben bedroht und kommt in Bayern nur im mittleren Frankenjura in sehr trockenen Lebensräumen vor. Im Biodiversitäts-Projekt "Sicherung der historischen Kulturlandschaft bei Kemmern" im Landkreis Bamberg werden die Lebensbedingungen der Mohnbiene verbessert. Dort wurde eine der wenigen weltweit bekannten Populationen der Mohnbiene entdeckt. Außerdem beteiligt sich das Umweltministerium mit zwei Bienenvölkern auf dem Gründach an der Aktion "München summt!".

Quelle: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz - www.stmuv.bayern.de

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