6. Januar 2016

IPPNW VERURTEILT ATOMTEST NORDKOREAS



Laut der Wiener Organisation für den Atomteststoppvertrag CTBTO fand heute
um 1:30 UTC (2:30 MEZ) ein ungewöhnliches seismisches Ereignis in
Nordkorea statt, bei dem es sich vermutlich um einen Atomtest handle.
Nordkorea behauptet, erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet zu haben.
Die Ärzteorganisation IPPNW verurteilt den Atomtest als Verstoß gegen
die universell akzeptierten Normen eines umfassenden Verbots von
Nuklearwaffenversuchen, zu dem sich bisher 183 Länder vertraglich
verpflichten. Jeglicher Atomtest bedeute eine schwere radioaktive
Belastung für die Umwelt und eine Gefährdung des Weltfriedens, so die
IPPNW.

Der Test ist Nordkoreas vierter Atomwaffenversuch seit 2006. Nordkorea ist
das einzige Land, das noch Atomtests durchführt. Alle anderen Atommächte
verzichten entweder vertraglich oder freiwillig auf Atomtests. In diesem
Jahr wird sich der Atomteststoppvertrag zum 20. Mal jähren, ohne
offiziell in Kraft zu treten. Denn die USA, China und Israel haben den
Atomteststoppvertrag zwar unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert;
Nordkorea, Indien und Pakistan haben nicht einmal unterzeichnet. Insgesamt
benötigt der Vertrag die Unterschriften und die parlamentarische
Ratifizierung weiterer elf Staaten, um in Kraft treten zu können,
darunter Ägypten und der Iran. Auch Saudi-Arabien, Syrien und Südsudan
haben den Vertrag nicht unterzeichnet.

„Eine Atomwaffenexplosion ist ein Zeichen der Bereitschaft eines Landes,
unzählbare Menschen einem unfassbaren humanitärem Leid auszusetzen und
ganze Städte dem Boden gleich zu machen. Unter dem Vorwand der
„nuklearen Abschreckung“ versucht Nordkorea, die gleiche Macht zu
erlangen wie die anderen acht Atomwaffenstaaten und nimmt die ganze Welt
für seine Forderungen in Geiselhaft. Es ist höchste Zeit, solche
Drohungen mit Genozid als Mittel der Politik zu verbieten,“ sagt Xanthe
Hall, Atomwaffenexpertin der deutschen IPPNW.

Die IPPNW fordert ein Verbot der Atomwaffen und arbeitet mit mehr als 400
Partnerorganisationen weltweit in der internationalen Kampagne für die
Abschaffung aller Atomwaffen (ICAN) (Link:
http://www.icanw.org/ ). ICAN verurteilt alle Formen von Atomtests und
ruft alle Länder auf, den Atomteststoppvertrag zu unterzeichnen und zu
ratifizieren.

Seit sieben Jahren finden keine Gespräche mehr mit Nordkorea statt. Damals
verschärften die Vereinten Nationen die Sanktionen gegen Nordkorea wegen
einem Raketentest. In dieser Zeit gab es einige sehr gefährliche
Spannungen in der Region, einschließlich des Gebrauchs von Waffen und
Drohungen seitens Nordkorea, Atomwaffen einzusetzen. Vor einem Jahr
berichtete eine chinesische Nachrichtenagentur, Nordkorea sei bereit, die
Gespräche wieder aufzunehmen. Im November 2014 fanden dann auch
Friedensgespräche mit Südkorea statt. „Es ist unabdingbar, dass
Gespräche mit Nordkorea wieder aufgenommen werden. Mit dem iranischen
Erfolg im Rücken, sollte Obama in seiner letzten Amtszeit noch zwei
abrüstungspolitische Ziele verfolgen, die die Sicherheit der Welt
maßgeblich verbessern würde: Frieden mit Nordkorea zu schließen und die
US-Ratifizierung des Atomteststoppvertrags vor dem Kongress zur Abstimmung
zu bringen“, so Hall abschließend.
Weitere Informationen zum Atomteststoppvertrag finden Sie unter
http://www.atomwaffena-z.info/glossar/a/a-texte/artikel/4eb8b5893d/atomteststoppvertrag-umfassender.html
(Link:
http://www.atomwaffena-z.info/glossar/a/a-texte/artikel/4eb8b5893d/atomteststoppvertrag-umfassender.html
)
Weitere Informationen zur Wasserstoffbombe finden Sie unter
http://www.atomwaffena-z.info/glossar/w/w-texte/artikel/8378b610ed/wasserstoffbombe.html
(Link:
http://www.atomwaffena-z.info/glossar/w/w-texte/artikel/8378b610ed/wasserstoffbombe.html
)

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