Knapp drei Jahre ist es her, als eine Gruppe von Feministinnen auf Twitter den Hashtag #aufschrei
ins Leben rief. Sie wollten das Tabu brechen, das Betroffene von einem
offenen Umgang mit Sexismuserfahrungen und sexualisierter Gewalt auch
heute noch hindert. Das Medienecho spiegelte damals zweierlei Dinge: Das
kollektive Gesprächsbedürfnis auf einer Seite und die plättende
Ignoranz gegenüber Vergewaltigungskultur auf der anderen. Anstatt
konstruktive Debatten zu führen, fanden Journalist_innen und ganze
Redaktionen es viel relevanter, in Grundsatzdiskussionen zu versinken.