7. Januar 2016

Die Rape Culture wurde nicht nach Deutschland importiert – sie war schon immer da | VICE | Deutschland

Die Rape Culture wurde nicht nach Deutschland importiert – sie war schon immer da | VICE | Deutschland



Ein in Sachen sexualisierter Gewalt halbwegs sensibilisierter Mensch
kann sich dieser Tage nur verwundert die Augen reiben—wenn er nicht
schon vor Wut schäumt. Die Gewalt am Kölner Hauptbahnhof als singuläres
Ereignis darzustellen, als Ausnahme, die von außen über das „gute
Deutschland" hereingebrochen ist, schadet von Gewalt Betroffenen
mindestens so sehr wie die Verwendung des Begriffs „Antanzen" für die
Art der Übergriffe: Ein Wort, das sexualisierte Gewalt und Raub
verharmlost, bagatellisiert und exotisiert. Plötzlich sprechen alle
möglichen Medien von Rape Culture—und meinen damit die Rape Culture
woanders, also in Tunesien oder in Indien, weil die polizeibekannten Intensivtäter „arabisch" oder „nordafrikanisch" aussehen, also keine weißen Männer waren. Und die Deutsche Polizei-Gewerkschaft (DPolG) vermeldet,
dass es „unwahrscheinlich" sei, den Tätern „individuell und konkret"
Straftaten nachweisen zu können. Somit sei ungewiss, „ob es im Fall der
Übergriffe in Köln auch nur zu einer einzigen Verurteilung kommen wird." 

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