Ab April schafft Haltungskompass Transparenz für Verbraucher
Hamburg, 1. 2. 2018 –
Die Handelskette Lidl kennzeichnet ab April seine eigenen
Frischfleischprodukte mit einer vierstufigen Haltungskennzeichnung. Der
Lebensmitteldiscounter reagiert damit auf über 400 Protestaktionen, mit
denen Greenpeace-Aktivisten seit vergangenem April vor Lidl Märkten mehr
Transparenz für Verbraucher gefordert und auf miserable Zustände in der
Haltung hingewiesen haben. Der Haltungskompass lässt Verbrauchern
künftig mit einem Blick die Bedingungen erkennen, unter denen ein Tier
gehalten worden ist. Bei Eiern ist eine solche Kennzeichnung gesetzlich
verpflichtend. „Endlich können Lidl-Kunden selbst entscheiden, welche
Haltungsbedingungen sie mit ihrem Einkauf unterstützen“, sagt Stephanie
Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Transparenz für
Verbraucher ist ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Tierhaltung.
Wenn dem Discounter Gesundheit und Wohl der Tiere wirklich wichtig
sind, muss Lidl Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung langfristig ganz
aus dem Sortiment nehmen.“
Bundesregierung muss mit bundesweiter Kennzeichnungspflicht nachziehen
Bislang fehlt eine
bundesweite Regelung, mit der die Herkunft frischen Fleischs kenntlich
gemacht wird. Greenpeace hatte im Januar mit einem Rechtsgutachten
belegt, dass eine verpflichten Haltungskennzeichnung von Fleisch für
Verbraucherschutz und Wahlfreiheit unerlässlich ist. Diese Kennzeichnung
national umzusetzen ist laut Gutachten mit EU-Recht vereinbar und kann
auch für importiertes Fleisch gelten. „Während der
Landwirtschaftsminister Transparenz beim Fleischkauf bremst, geht Lidl
voran“, so Töwe. „Die nächste Bundesregierung muss endlich auf den
Wunsch der Verbraucher nach mehr Transparenz und besserer Tierhaltung
reagieren und eine Kennzeichnungspflicht auflegen. Andernfalls droht ein
unübersichtlicher Label-Dschungel, in dem Verbraucher leicht getäuscht
werden können.“
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