„Seit vielen Jahren ist Pflege durch
Personalmangel, Arbeitsverdichtung, unfreiwillige Teilzeitbeschäftigung
und schlechte Bezahlung gekennzeichnet. Diese Missstände sind untragbar
und müssen dringend angegangen werden. Eine neue Bundesregierung muss
endlich die Rahmenbedingungen für gute Pflege schaffen. DIE LINKE
fordert ein Sofortprogramm gegen den Pflegenotstand in der Altenpflege.
Dazu muss ein bundeseinheitlicher und verbindlicher Personalschlüssel
eingeführt sowie eine Fachkraftquote von 50 Prozent als Mindeststandard
eingehalten werden. Der Pflegemindestlohn muss bundeseinheitlich auf
14,50 Euro erhöht und das Gehaltsniveau von Altenpflegefachkräften an
das Niveau der Fachkräfte in der Krankenpflege angeglichen werden. Nur
gute Arbeitsbedingungen ermöglichen gute Pflege. Um dies zu finanzieren,
brauchen wir den Einstieg in die Solidarische Pflegeversicherung“,
erklärt die stellvertretende Vorsitzende der F raktion DIE LINKE,
Sabine Zimmermann, mit Blick auf die Forderung der Deutschen Stiftung
Patientenschutz nach einem bundesweit einheitlichen
Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime. Zimmermann weiter:
„Es ist ein Skandal, dass so viele pflegebedürftige Menschen
Sozialhilfe beantragen müssen und zum Sozialfall werden. Die
Pflegeversicherung als Teilkostenprinzip funktioniert nicht, da viele
Betroffene und ihre Familien die Pflegekosten nicht finanzieren können.
Daran haben alle bisherigen Pflegereformen nichts geändert. Die
Pflegeversicherung muss umgebaut werden, weg vom Zuschussprinzip hin zur
Vollversicherung. Die Leistungen müssen sich am individuellen Bedarf
orientieren. Pflege darf nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Ohne eine
gerechte Finanzierungsbasis kann das nicht gelingen. Beiträge müssen von
allen gezahlt werden, auch von privat Versicherten und auch auf weitere
Einkommensarten wie etwa Kapitalerträge. Gute Pflege braucht eine
solidarische Finanzierung.“
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