„Das deutsch-türkische Tauwetter
mündet seitens der Bundesregierung in eine Aufrüstung der türkischen
Armee für deren angekündigte Offensive gegen kurdische Einheiten, die
sich gegen den IS in Syrien gestellt haben. Es ist völlig inakzeptabel,
dass Bundesaußenminister Sigmar Gabriel versucht die Öffentlichkeit
hinters Licht zu führen und die Rüstungslieferungen mit dem angeblichen
Kampf Erdogans gegen den IS rechtfertigt. Und zugleich verweigert die
Bundesregierung konkrete Angaben, wo denn der angebliche Panzereinsatz
der Türkei gegen den IS überhaupt stattfindet“, erklärt Sevim Dagdelen,
stellvertretende Vorsitzende und Rüstungsexpertin der Fraktion DIE
LINKE, mit Blick auf die Antwort der Bundesregierung auf schriftliche
Fragen der Abgeordneten und die aktuellen Panzerverlegungen der
türkischen Armee in die türkisch-syrische Grenzregion. Dagdelen weiter:
„Der deutsche Außenminister sagt die Unwahrheit, wenn er behauptet,
dass es bei der Aufrüstung der türkischen Armee um den Kampf gegen den
IS gehe. Die Zusage der Bundesregierung ist nichts anderes als ein
Geschenk an Erdogan und die Düsseldorfer Rüstungsschmiede Rheinmetall.
Nicht die Terrormilizen des IS sind das Ziel der türkischen
Kampfeinheiten, sondern die kurdischen Selbstverteidigungseinheiten in
Syrien und im Irak, die den IS bekämpfen. Die Rüstungsexporte der
Bundesregierung an Erdogan schwächen den Kampf gegen den IS und stärken
allein islamistische Terrormilizen in Syrien, an deren Seite die Türkei
operiert.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen