Berlin, 11.8.2014:
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) unterstützt die Petition gegen die
Folienverpackung
der Postwurfsendung EinkaufAktuell. Der Forderung eines 18-Jährigen aus
Bayern an die Deutsche Post, auf die Folie zu verzichten, sind bereits
über 80.000 Menschen gefolgt. Der lautstarken Kritik aus der Bevölkerung
begegnet das Unternehmen mit wenig überzeugenden
Argumenten zur Umweltfreundlichkeit und betont die Notwendigkeit der
Verpackung. Dazu
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH):
„Die
Deutsche Post begnügt sich mit der Aussage, dass die Plastikfolie
recycelbar, immer leichter geworden und damit bereits die bestmögliche
Wahl sei. Nach der Europäischen
Abfallhierarchie jedoch sollte die Vermeidung von Müll noch vor dem
Recycling stehen. Die beste Wahl wäre also demnach, gar keine Verpackung
für die Wurfsendung zu produzieren. Die Deutsche Post betont, dass
Umweltschutz ein fester Bestandteil ihrer Strategie
sei, verpackt ihre Wurfsendung aber in umweltschädlicher Plastikfolie.
Wenn es das Unternehmen wirklich ernst meint mit dem Umweltschutz, dann
sollte es in Zukunft auf diese unnötige Ressourcenverschwendung
verzichten.“
Die
DUH hat berechnet, dass durch die drei Gramm wiegende Folie jeder
EinkaufAktuell-Sendung jährlich 2.886 Tonnen Kunststoffabfälle
entstehen. Dass die Folie leichter geworden
sein soll, löst das Problem aus ihrer Sicht nicht. Denn auch sie muss
energie- und ressourcenintensiv produziert und entsorgt werden. Ein
weiteres Problem: Nicht selten werden die folierten Werbezeitschriften
direkt nach der Briefkastenleerung entsorgt – und
das in vielen Fällen falsch, nämlich ohne die Folie vom Papier zu
trennen. So landet Kunststoff in der Papiersammlung und sorgt für
verunreinigte Stoffströme, die aufwändig wieder aufbereitet werden
müssen. Auch die korrekte Entsorgung im Gelben Sack bedeutet
nicht zwangsläufig, dass der Kunststoff weiterhin als solcher genutzt
wird: Die werkstoffliche Recyclingquote für Kunststoffe über die
haushaltsnahe Wertstoffsammlung liegt derzeit bei unter 40 Prozent. Die
restlichen 60 Prozent werden verbrannt.
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