Bundesweiter Aktionstag am Samstag für das antarktische Weddellmeer
Hamburg, 26. 1. 2018 – Wegweiser zum
antarktischen Weddellmeer stellen ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten am
Samstag, den 27. Januar, in rund 75 deutschen Städten auf (http://bit.ly/2Dvyva3).
Damit symbolisieren sie die Verbundenheit zu den schützenswerten Meeren
der Antarktis. „Die Antarktis erscheint vielen so weit weg, dabei ist
sie unser gemeinsames Welterbe und gehört uns allen“, sagt Thilo Maack,
Greenpeace-Meeresexperte. „Wir müssen die einzigartigen Ökosysteme der
Antarktis erhalten, bevor die industrielle Fischerei dort neue
Fanggebiete erschließt.“ Im Herbst 2018 bietet sich dazu eine
historische Chance: Die Antarktis-Kommission CCAMLR (Commission for the
Conservation of Antarctic Marine Living Resources) entscheidet dann über
die Schaffung des weltgrößten Meeresschutzgebiets im Weddellmeer. Die
Ehrenamtlichen informieren dazu Passanten und sammeln Unterschriften für
das vorgeschlagene Schutzgebiet.
Die Meere der Antarktis sind bedroht: Der
fortschreitende Klimawandel lässt die antarktischen Eismassen schmelzen
und öffnet bislang unzugängliche Regionen für die industrielle
Krillfischerei. Krill, Schwärme von Kleinkrebsen, ist für das Überleben
von Pinguinen, Walen und Robben unerlässlich. Die scheidende
Bundesregierung hatte vorgeschlagen, im Weddellmeer ein Schutzgebiet von
rund 1,8 Millionen Quadratkilometern einzurichten. Das entspräche etwa
der fünffachen Fläche Deutschlands. Greenpeace fordert, dass die neue
Bundesregierung bei der CCAMLR den Schutzgebietsvorschlag gegen Länder
mit starken Fischereiinteressen wie Norwegen, China, Südkorea und Japan
durchsetzt.
Greenpeace-Expedition untersucht Artenvielfalt am Meeresgrund
Das Weddellmeer gilt als eine besonders
artenreiche und bisher kaum erforschte Region. Diese untersucht
Greenpeace derzeit mit einer Schiffsexpedition; an Bord ist ein
Wissenschaftsteam mit der Greenpeace-Meeresexpertin Sandra Schöttner.
Die Forscher dokumentieren mit bemannten Unterwasserbooten in hunderten
Metern Wassertiefe den Meeresboden. Sie hoffen, unbekannte Arten und
besonders schützenswerte Strukturen wie Tiefseeschwämme oder -korallen
zu entdecken. Erste Hinweise auf ein sogenanntes „Vulnerable Marine
Ecosystem“ – einen besonders empfindlichen Meereslebensraum – liegen
bereits vor. Die Daten sollen helfen, den
Weddellmeer-Schutzgebietsvorschlag zu stützen. Bisher haben bereits über
eine halbe Million Menschen weltweit die internationale
Greenpeace-Petition an die CCAMLR unterzeichnet mit der Forderung, das
Schutzgebiet zu beschließen.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen