Freitag, 29. August 2014 um 16:00, Pfarrstraße 100 a-d, 35102 Lohra-Kirchvers
Sind „Kinder“ auch Menschen?
– „Kinder“ in der demokratischen Gesellschaft –
Wer diese Frage mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet, muß ebenso
eindeutig dafür eintreten, daß junge Menschen, aus der ihnen auferlegten
Altersdiskriminierung entlassen, als gleichwertige und würdevolle
Lebensgefährten betrachtet und behandelt
werden. Dies bedeutet für die sog. Kinder einerseits den Abschied von
einer politisch-juristischen Entrechtung, den Ausbruch aus einer
pädagogischen „Vergewohltätigung“; und andererseits die Chance, daß
ihnen selbstverständlich mit dem gebührenden Respekt vor der
Selbstbestimmtheit, Würde und Kompetenz ihrer Person begegnet wird.
Gibt das, was sich in den letzten Jahrzehnten diesbezüglich ereignet
hat, Anlaß zur Zuversicht – oder eher zur Trauer? Welche
Schlußfolgerungen in der Gegenwart würden neue Horizonte eröffnen:
beispielsweise dort, wo es um die staatlich sanktionierte Bevormundung
des jungen Menschen geht, etwa im Zusammenhang mit dem
institutionalisierten „Schulanwesenheitszwang“?
Ein Plädoyer
für einen längst fälligen, grundlegenden Wandel ist zweifellos an die
Aufwertung der (Rechts-)Position junger Menschen gebunden. Wären
„kinderrechtliche“ Positionen und Forderungen in Theorie und Praxis
daher als ein Rückschritt, ein Irrweg oder als eine Chance zu
betrachten? Was hat es mit der Vorstellung dieses ebenso individuellen
wie ge-sellschaftlichen Prozesses politisch, ökonomisch und praktisch
auf sich?
Bertrand Stern
Siegburg, Juli 2014
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