Inhalt:
0) Editorial: Demokratie sieht anders aus
1) Regelmäßige
Sammlerschulung
2) Bündnistreffen „Faires Wahlrecht – Jede Stimme
zählt“
3) Großer Aktionstag für fakultatives
Referendum
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0)
Editorial: Demokratie sieht anders aus
Sehr geehrter Herr Berger,
wo kommen wir da hin, wenn ein Parlament ein verfassungswidriges Gesetz
dadurch hoffähig machen kann, dass es diesen Sachverhalt einfach in die
Verfassung schreibt? SPD, CDU und Grüne versuchen gerade, dieses Prinzip in
Hamburg zu etablieren. Im Dezember haben sie genau so die
Drei-Prozent-Sperrklausel für Bezirkswahlen wieder eingeführt, die das
Hamburgische Verfassungsgericht erst im Januar 2013 wegen ihrer
Verfassungswidrigkeit kassiert hatte. Das stinkt gewaltig nach Demokratieabbau
durch Verfassungsmissbrauch.
Vielleicht denken Sie, das sei doch alles
nicht so schlimm. Doch, ist es: Denn wenn wir zulassen, dass diese Methode
einreißt, könnten wir bald erleben, dass Stück für Stück Sachen in die
Verfassung geschrieben werden, die hauptsächlich der Machtsicherung der großen
Parteien dienen. Demokratie sieht für uns anders aus!
Das Bündnis „Faires
Wahlrecht – Jede Stimme zählt“, aus Mehr Demokratie e.V., Piraten, Linke, FDP,
Freie Wähler, ÖDP, Bürgerinitiative „Langenhorn 73“, wahlrecht.de, Omnibus für
direkte Demokratie, Junge Liberale und Die PARTEI Hamburg, will deshalb die
Verfassungsänderung mit einem fakultativen Referendum anfechten. Das Referendum
ist ein neues Instrument. Es ermöglicht, in zwei Stufen eine Volksabstimmung
herbeizuführen, wenn die Mehrheitsparteien zu ihren Gunsten am Wahlrecht drehen.
Und diese Volksabstimmung wollen wir erreichen. Wir wollen, dass die Wähler
selbst entscheiden können, wie ihre Stimmen gewichtet werden - und nicht die
Politiker. Denn wenn schon auf Bezirksebene die Stimmen der kleinen Parteien
unter den Tisch fallen, weil sie nicht über drei Prozent kommen, haben die
„großen“ den Vorteil davon. Das führt zu einer unzulässigen Ungleichgewichtung
der Wählerstimmen, urteilte schon das Verfassungsgericht. Es schloss sich damit
der Rechtsprechung an, die in fast allen anderen Bundesländern Standard ist.
Dort gibt es eine Sperrklausel auf kommunaler Ebene längst nicht mehr – auch
nicht in Großstädten.
Damit wir am Tag der nächsten Bürgerschaftswahl in
Hamburg darüber entscheiden können, ob es bei Bezirkswahlen eine Sperrklausel
geben soll oder nicht, müssen wir zunächst die Vorstufe schaffen: 40.000
Unterschriften bis zum 17. März!
Der Zeitplan ist leider denkbar knapp,
aber das ist nicht unsere Schuld: Zwei Wochen vor Weihnachten peitschte die
Bürgerschaft das Gesetz durch, am 19. Dezember wurde es rechtskräftig. Noch am
selben Tag haben wir das Referendum angemeldet. Doch es gibt ein Problem: SPD,
CDU und Grüne halten das Referendum für unzulässig. Jetzt muss das
Verfassungsgericht entscheiden, wird dies aber nicht vor Ende Februar/Anfang
März schaffen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die gesetzlichen Fristen
ruhen, solange das Gerichtsverfahren läuft. Auch das wissen wir noch nicht. Aber
wir dürfen nichts riskieren. Wir müssen schon jetzt Unterschriften sammeln, um
nicht doch noch von allzu engen Zeitvorgaben des Gerichts überrascht zu werden.
Sicher können Sie sich vorstellen, was für logistische Probleme wir in
den nächsten Wochen bewältigen müssen. Weihnachtszeit und Jahreswechsel haben
uns viele wertvolle Tage gekostet. Die organisatorischen Vorbereitungen konnten
erst langsam Anfang Januar anlaufen. Damit hatten wir bereits einen Monat
verloren. Den können wir nur aufholen, wenn uns viele beim Sammeln der
Unterschriften helfen.
Für Freunde, die von außerhalb kommen, um beim
Sammeln zu helfen, haben wir wie schon bei früheren Kampagnen ein Sammel-Camp
organisiert. 65 freiwillige Helfer haben schon zugesagt. Wir brauchen aber
mindestens 100. Wenn Sie Freunde oder Familienmitglieder haben, die sich
kurzfristig ein paar Tage Zeit nehmen können, geben Sie doch die Telefonnummer
von Fabian Hanneforth weiter: 01577 1567 309. Er organisiert das Camp. Auch hier
kann man sich fürs Camp anmelden: camp@faires-wahlrecht.de Die
Freiwilligen bekommen, wenn nötig, eine Fahrtkostenerstattung, Unterkunft und
Verpflegung sowie ein Ticket für den Nahverkehr, um zu guten Sammelplätzen zu
gelangen. Wer nicht in Mehrbettzimmern übernachten will oder kann, wird privat
untergebracht. Alle Helfer, die dies wollen, erhalten eine
„Sammlerschulung“.
Auch Sie können sich beim Sammeln mitmachen.
Unterschriftslisten und Flyer können Sie im Büro von Mehr Demokratie bestellen
(Tel. 040 317 69 100) oder selbst ausdrucken: http://www.faires-wahlrecht.de/?page_id=105
Helfen
Sie mit, auf dass Demokratieabbau durch Verfassungsmissbrauch nicht zum
alltäglichen Politikstil in dieser Stadt wird!
Viel Erfolg und gute
Gespräche beim Sammeln wünscht Ihnen
Burga Buddensiek
PS: Wenn
Sie nicht beim Sammeln helfen können, möchten Sie vielleicht mit einer Spende
zur Finanzierung unseres Sammel-Camps beitragen. Für einen auswärtigen Sammler
kalkulieren wir für fünf Tage 150 Euro (Fahrtkosten, Unterbringung, Verpflegung,
HVV-Ticket; Unterschriftenlisten, Flyer). Bei 100 Sammlern sind das 15.000 Euro.
Ob 10, 20, 50 Euro oder gern auch mehr – jede Spende hilft uns, die
demokratischen Rechte zu sichern. Hier erfahren Sie, wie Sie spenden können: https://www.mehr-demokratie.de/3350.html
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1)
Regelmäßige Sammlerschulung
Fabian Hanneforth, der Organisator des
Sammel-Camps, bietet regelmäßige Sammler-Schulungen an. Interessierte erfahren
hier, wo die besten Sammelplätze sind; wie man die Leute auf der Straße
ansprechen kann; auf welche Reaktionen man vorbereitet sein sollte und welche
Argumente am überzeugendsten sind. Fabian ist täglich mit den auswärtigen
Helfern auf der Straße und bringt ständig aktualisierte Erfahrungen in die
Schulung mit.
Die Schulungen sind dienstags, 19.00 Uhr, Rudolf
–Steiner-Haus, Mittelweg 11-12, im Konferenzraum neben dem Büro von Mehr
Demokratie. Bitte melden Sie sich bei Interesse für diese Schulungen bis
spätestens Dienstagmittag im Büro an: 040 317 69 100 oder
info@mehr-demokratie-hamburg.de
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2)
Bündnistreffen „Faires Wahlrecht – Jede Stimme zählt“
Das nächste
Bündnistreffen von „Faires Wahlrecht - Jede Stimme zählt“ findet am Mittwoch,
12. Februar, ab 19 Uhr im Siebenecksaal des Rudolf–Steiner-Hauses, Mittelweg
11-12, 20148 Hamburg statt. Auch Interessierte, die nicht den Bündnisparteien
angehören sind herzlich eingeladen. Wir können jede gute Idee und jede andere
Unterstützung brauchen!
3) Großer Aktionstag für fakultatives
Referendum
Für den 15. Februar ist ein großer Aktionstag für das
fakultative Referendum geplant. Allein an diesem Tag sollen mindestens 1000
Unterschriften gesammelt werden. Dazu müssen mindestens 25 Sammelnde auf
Hamburgs Straßen und Plätzen und vor dem St. Pauli Stadion unterwegs sein.
Abends gibt es ein zwangloses Treffen in der Landesgeschäftsstelle der
Piratenpartei, Lippmannstraße 57, 22769 Hamburg. Hier werden alle Unterschriften
gezählt, Erfahrungen ausgetauscht, lustige Geschichten erzählt und das ein oder
andere Bier gezischt.
Sammler können sich ab sofort anmelden unter: 040
317 69 100 oder
info@mehr-demokratie-hamburg.de
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Impressum:
Mehr
Demokratie e.V.
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