16. Februar 2014

Atommüll: Die 26 Castoren sind nur die Spitze des Eisbergs + Atomkraftgegner protestieren heute vor Bund-Länder-Gesprächen zum Atommüll


.ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie
Pressemitteilung

Berlin, 14. Februar 2014



Atommüll: Die 26 Castoren sind nur die Spitze des Eisbergs

Atomkraftgegner protestieren heute vor Bund-Länder-Gesprächen zum Atommüll



Zu den heutigen Verhandlungen von Bund und Ländern über den Verbleib der
26 Castor-Behälter, die in den nächsten Jahren aus Frankreich und
Großbritannien zurückkommen sollen, erklärt Jochen Stay, Sprecher der
Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Seit fast einem Jahr streiten sich Bund und Länder um 26 Castor-Behälter.
Keiner will sie gerne haben. Doch gleichzeitig ist in den neun laufenden
deutschen Atomkraftwerken im Jahr 2013 Atommüll für 24 weitere Castoren
angefallen, über den niemand spricht. Bis 2022, wenn die letzten sechs AKW
vom Netz gehen sollen, werden insgesamt noch hochradioaktive Stoffe für
weitere 165 Castor-Behälter produziert. Die 26 Castoren, um die es heute
geht, sind also nur die Spitze des Eisbergs. Die weitaus größeren Probleme
blenden Bund und Länder aus.

Das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr die
Genehmigung für das Zwischenlager in Brunsbüttel aufgehoben, weil der
Schutz gegen Flugzeugabstürze und Angriffe mit panzerbrechenden Waffen
nicht nachgewiesen werden konnte. Die anderen Lagerhallen, über die Bund
und Länder heute verhandeln, sind baugleich oder haben sogar dünnere Wände
als das Lager in Brunsbüttel. Es gibt also bundesweit keine geeignete und
sichere Möglichkeit, die Castoren aus Großbritannien und Frankreich, aber
auch die aus den deutschen AKW, zu lagern.

Die geplante Atommüll-Kommission darf sich übrigens mit den ungelösten
Problemen der Zwischenlagerung erst gar nicht befassen. Stattdessen will
man die Bevölkerung an den Standorten der Zwischenlager damit beruhigen,
dass die Castoren 40 Jahre nach der ersten Einlagerung wieder weg kommen
sollen. Dabei ist schon heute klar, dass es bis dahin keine andere
Lagermöglichkeit geben wird. Die Politik arbeitet wie eh und je in Sachen
Atommüll mit Lug und Trug.

Wir fordern: Mit der verantwortungslosen Produktion von Unmengen
strahlender Abfälle, die heute nicht sicher gelagert werden können und die
samt den Risiken an kommende Generationen vererbt werden, muss endlich
Schluss sein - und zwar jetzt und nicht erst 2022."

.ausgestrahlt wird heute vor Beginn des Bund-Länder-Treffens vor dem
Umweltministerium in Berlin mit einer Aktion auf die Probleme der
Atommüll-Lagerung hinweisen.

Tabelle mit Castor-Zahlen für alle noch laufenden AKW:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/endlagersuchgesetz
bzw. direkt zur PDF: http://bit.ly/1cCybkY

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