Das Klavier begleitet Lachenmann fast sein gesamtes sieben Jahrzehnte währendes Komponistenleben. Doch das Instrument ist keineswegs immer dasselbe. Lachenmanns Bestreben war es stets, neue Möglichkeiten zu entdecken – dem Klavier in jedem Stück eine neue Stimme zu verleihen, eine Stimme, mit der es das jeweilige Werk auf eine Weise sprechen kann, wie es zuvor noch nie gesprochen hat.
Vielleicht lassen sich die Schubert-Variationen von 1956 als Abschied vom traditionellen Klavierklang verstehen – ein Abschied im Alter von zwanzig Jahren. Schon jetzt zeigen sich jedoch charakteristische Merkmale in der klanglichen Erfindungsgabe, im Humor und in der Art, wie das Original mitunter abrupt, aber stets mit Sorgfalt behandelt wird. Der junge Lachenmann scheint gleichermaßen begeistert und verärgert über die ständige Wirbelbewegung des Originals – eines Tanzes in cis-Moll aus dem Jahr 1819, D 643 Nr. 1 – und seine metrische Regelmäßigkeit. So schroff und lärmend die erste, dritte und vierte Variation auch sind, die letzte gleicht einem Fußabdruck im Sand, fast weggespült.
Dieser Schluss mit seinen anhaltenden Nachklängen weckte in dem Komponisten sechs Jahre später mit „Echo Andante“ die Neugierde, eine Einladung auszusprechen, der er nachging. Hier werden die Handlungen des Interpreten oft nur wegen der Spuren eingesetzt, die sie hinterlassen: Harmonien und Klangfarben, die in der Luft schweben. Innovation ... mehr
Vielleicht lassen sich die Schubert-Variationen von 1956 als Abschied vom traditionellen Klavierklang verstehen – ein Abschied im Alter von zwanzig Jahren. Schon jetzt zeigen sich jedoch charakteristische Merkmale in der klanglichen Erfindungsgabe, im Humor und in der Art, wie das Original mitunter abrupt, aber stets mit Sorgfalt behandelt wird. Der junge Lachenmann scheint gleichermaßen begeistert und verärgert über die ständige Wirbelbewegung des Originals – eines Tanzes in cis-Moll aus dem Jahr 1819, D 643 Nr. 1 – und seine metrische Regelmäßigkeit. So schroff und lärmend die erste, dritte und vierte Variation auch sind, die letzte gleicht einem Fußabdruck im Sand, fast weggespült.
Dieser Schluss mit seinen anhaltenden Nachklängen weckte in dem Komponisten sechs Jahre später mit „Echo Andante“ die Neugierde, eine Einladung auszusprechen, der er nachging. Hier werden die Handlungen des Interpreten oft nur wegen der Spuren eingesetzt, die sie hinterlassen: Harmonien und Klangfarben, die in der Luft schweben. Innovation ... mehr
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