• Analyse zeigt Banken und Investoren hinter dem Energiekonzern
• Einige klimaverantwortliche Unternehmen schließen RWE bereits aus
• Hohe Risiken für Investoren wegen des Festhaltens an Kohle
Berlin, 29. November 2018
Während die Kohlekommission an einem Vorschlag für einen Ausstieg
aus dem Kohlesektor arbeitet, beleuchtet eine neue Analyse die Geldgeber
und Investoren von Deutschlands größtem Kohlekonzern RWE. Sie ist Teil
eines neuen Briefings, das urgewald heute mit der NGO-Koalition Europe
Beyond Coal veröffentlicht hat und das über die Folgen und finanziellen
Risiken der aktuellen Geschäftsstrategie von RWE informiert.
Die
Analyse zeigt, welche Banken Kredite an RWE vergeben oder Aktien und
Anleihen für den Konzern aufgelegt haben, außerdem beteiligte
Investoren. Sie umfasst den Zeitraum zwischen der Unterzeichnung des
Pariser Klimaabkommens, von 2016 bis zum dritten Quartal 2018.
Die
Deutsche Bank ist der wichtigste Geldgeber von RWE mit 1,43 Mrd Euro.
Darauf folgt die US-Bank Goldman Sachs mit 1,39 Mrd. Euro. Aus deutscher
Sicht sind auch die Landesbank Baden-Württemberg (570 Mio. Euro) und
die Commerzbank (506 Mio.) stark beteiligt. Auf der Investorenseite hat
der US-Konzern BlackRock fast 1,8 Mrd. Euro in RWE-Anteile gesteckt,
gefolgt von Norwegens Pensionsfonds (534 Mio.). Die größten deutschen
Investoren sind MainFirst (202 Mio.), Deutsche Bank (152 Mio.) und die
Sparkassen-Tochter Deka (130 Mio.).
Das
Briefing zeigt auch, wie Versicherer und Banken ihre Beziehung zu RWE
bereits weitgehend beendet oder sich dazu verpflichtet haben, etwa
Allianz, AXA, ING und ABN Amro.
Katrin Ganswindt, Kohle-Campaignerin bei urgewald, sagt: „Einige
der weltweit größten Banken und Vermögensverwalter ignorieren immer
noch ihre Rolle im Kohlegeschäft. Selbst der Norwegische Pensionsfonds,
im Jahr 2015 für seinen weitreichenden Kohleausstieg gefeiert, hält an
Europas größtem CO2-Verursacher fest. Auch der Vermögensverwalter der
Sparkassen, Deka Investment, kritisierte RWEs Kohlekurs öffentlich, aber
will sich nicht von den Aktien des Konzerns trennen. Banken und
Investoren müssen endlich die größten Gegner des Paris-Abkommens
rauswerfen.“
RWE
müsste seine Kohlekraftwerke in den meisten Fällen 15-20 Jahre früher
als geplant stilllegen, um den Klima-Verpflichtungen von Paris gerecht
zu werden , müsste die Ausweitung seiner Braunkohleminen beenden und den
Neubau des Braunkohlekraftwerks BoAplus nahe des Tagebaus Hambach
absagen.
Kathrin Gutmann, Kampagnendirektorin von Europe Beyond Coal, sagt: „RWE
weiß genau, welche Klima- und Gesundheitsfolgen seine Strategie hat.
Der Konzern will sein Kohlegeschäft jedoch trotz aller Widerstände so
lange er kann laufen lassen. Die Steuerzahler und Finanziers laufen
Gefahr die Rechnung bezahlen zu müssen, weil der Konzern nicht gewillt
ist, von alleine umzusteuern. Dies ist der letzte Aufruf an Gläubiger
und Investoren: Hören Sie auf, RWE zu unterstützen.“
Weitere Informationen:
Briefing & begleitende Finanzdaten
Neue Kampagnenseite zu Kohle-Finanzierern

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