Münster/Hamburg, 27. April 2018
- Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN hatte große
Erwartungen an das Zusammentreffen aller Agrarminister der Bundesländer.
Auf der Agenda der Konferenz stand unter anderem der Kastenstand in der
Sauenhaltung, aber vor allem auch die Einführung einer verpflichtenden
Haltungskennzeichnung für tierische Produkte. Nachdem sogar der Handel
bereits in jüngster Vergangenheit selbst schon ein erstes Modell für
eine Haltungskennzeichnung eingeführt hat, sprechen sich immer mehr
Verbraucher und Verbände, wie der Deutsche Bauernverband oder auch der
Rheinische Landwirtschaftsverband, für eine Haltungskennzeichnung aus.
Damit steht die Politik unter Zugzwang.
Rüdiger Jürgensen, Geschäftsleiter von VIER PFOTEN Deutschland:
„Schon zu lange hat das Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft den immer lauter werdenden Ruf von Öffentlichkeit und
auch von Produzenten ignoriert. Eine verpflichtende
Haltungskennzeichnung ist inzwischen eine gesellschaftliche
Kernforderung und der Bund hat die Aufgabe, dieser nachzukommen. Heute
hat der Bund angekündigt, dass das freiwillige Tierwohllabel kommen
soll. Doch nur eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle
tierischen Produkte kann langfristig für bessere Haltungsbedingungen und
damit für mehr Tierwohl sorgen. VIER PFOTEN fordert deshalb ein
Umdenken der Regierung und eine verpflichtende staatliche
Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte. Die Regierung muss
eine Vorreiterrolle in der Haltungskennzeichnung übernehmen. Nur so kann
sich nachhaltig etwas ändern.“
Bei
der Agrarministerkonferenz ging es insbesondere darum, den Weg für eine
moderne Landwirtschaft in Deutschland zu ebnen. „Auch mit der
ausbleibenden Entscheidung zum Thema Kastenstand am heutigen Tag ist
klar geworden, dass sich die Bedingungen für Sauen in der
Kastenstandhaltung nicht verbessern werden. Jegliches Fortbestehen sowie
Übergangsfristen für den Kastenstand stellen jedoch einen klaren
Rechtsbruch dar. Eine moderne Landwirtschaft kann es ohne deutlich
verbesserte Bedingungen in der Nutztierhaltung einfach nicht geben“, so
Jürgensen. „Tierschutz ist ein Staatsziel. Wir brauchen dringend
strengere Gesetze und Transparenz.“
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