Übergabeaktion auf dem CSU-Parteitag
Nürnberg, 16. Dezember 2017 - Die Anti-Atom-Organisationen .ausgestrahlt
und Umweltinstitut München haben heute über 40.000 Unterschriften an Dr.
Georg Nüßlein, den stellvertretenden Vorsitzenden der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, überreicht. Die Unterzeichnerinnen und
Unterzeichner fordern die sofortige Abschaltung beider noch am Netz
befindlichen Reaktorblöcke des AKW Gundremmingen. Für den Fall des
Zustandekommens einer großen Koalition im Bund, aber auch als regierende
Partei in Bayern liegt die Verantwortung für die Abschaltung beider
Blöcke bei der CSU.
„Die Siedewasserreaktoren in Gundremmingen sind ein unverantwortliches
Risiko. Sie gehören sofort und endgültig vom Netz“, erklärt Hauke Doerk,
Referent für Radioaktivität am Umweltinstitut München. „Das sieht laut
einer aktuellen Umfrage auch die Mehrheit der bayerischen Bevölkerung
so. Die bayerische Atomaufsicht könnte ebenso wie die
Bundes-Atomaufsicht eine Abschaltung in die Wege leiten, aber beide
sitzen das Risiko aus. Die CSU muss jetzt Verantwortung übernehmen und
das AKW Gundremmingen abschalten“, so Doerk weiter.
„Wenn Ende des Jahres Block B in Gundremmingen abgeschaltet wird, sollte
auch Block C seinen Betrieb einstellen, statt wie vorgesehen noch vier
weitere Jahre wie ein Damokles-Schwert die Bevölkerung zu bedrohen“, so
Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt. „Für die Stromversorgung in
Bayern sind beide Blöcke jetzt schon verzichtbar. Obwohl in
Gundremmingen die letzten gefährlichen Siedewasserreaktoren in
Deutschland laufen, wurde bei Block C die Laufzeitverlängerung von 2010
durch den Ausstiegsbeschluss nach Fukushima nicht vollständig
zurückgenommen. Sonst wäre das AKW schon längst vollständig vom Netz.“
Block B des AKW Gundremmingen wird zum Jahresende stillgelegt, Block C
soll noch bis 2021 laufen. Ein Anfang des Jahres veröffentlichtes
Gutachten renommierter Reaktorsicherheitsexperten ergab, dass beide
Reaktorblöcke gravierende Sicherheitsmängel aufweisen. Zuletzt stand das
AKW in Gundremmingen aufgrund des Einsatzes fehlerhafter Brennelemente
im Fokus der Öffentlichkeit. Infolge der zahlreichen Sicherheitsmängel
reichte Greenpeace Anfang Dezember Klage auf Entzug der
Betriebsgenehmigung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München ein.
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