„Die Prioritätensetzung der
Sicherheitsbehörden spricht für sich: Während fast 500 Neonazis mit
offenen Haftbefehlen seit Jahren untergetaucht sind, macht die Hamburger
Polizei öffentlichkeitswirksam Jagd auf G20-Gegner. Steckbriefe wie zu
Zeiten der RAF-Hysterie und Telefonhotlines öffnen Denunziantentum Tür
und Tor. Eine solche Massenfahndung trägt weniger zur Aufklärung von
Straftaten als zur Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas bei“,
erklärt Ulla Jelpke zur heute von der Hamburger Polizei eröffneten
G20-Fotofahndung. Die Innenpolitikerin der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Wie schon bei den bundesweiten Razzien bei G-20-Gegnern vor zwei
Wochen geht es der Hamburger Polizei mit der Fotofahndung darum, durch
die Schaffung des Feindbildes von `gewalttätigen Linksextremisten´ von
ihren eigenen schweren Verfehlungen während des G-20-Gipfels abzulenken.
Als parlamentarische Beobachterin habe ich in Hamburg miterlebt, wie
die politisch Verantwortlichen und die Polizei während des G20-Gipfels
von Anfang an auf Eskalation setzten. Grundrechte wurden in weiten
Teilen der Hansestadt außer Kraft gesetzt, zahlreiche friedliche
Demonstranten in Folge von Polizeieinsätzen schwer verletzt,
Journalisten von der Polizei an der Ausübung ihres Berufes behindert.
Wer die Gewalt beim G20-Gipfel beklagt, darf zu den Umständen, die
soweit geführt haben, nicht schweigen.“
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