„Unmittelbar nach der fragwürdigen
Zustimmung der geschäftsführenden Bundesregierung zur Ständigen
Strukturierten Zusammenarbeit (Permanent Structured Cooperation, Pesco)
ohne hinreichende Beteiligung des Bundestags werden auf dem EU-Gipfel
heute und morgen bereits milliardenschwere Projekte auf den Weg
gebracht“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion
DIE LINKE. Die Außenpolitikerin weiter:
„Während CDU-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen für
vermehrte Interventionen plädiert, wird in Brüssel die Schaffung einer
sogenannten Europäischen Friedensfazilität diskutiert. Dabei ist jetzt
klar, dass die neue militärische Interventionsfähigkeit der EU mit 5,5
Milliarden Euro pro Jahr für Rüstungsprojekte finanziert werden soll,
für den Zeitraum 2012-2027 sollen 38,5 Milliarden Euro in Rüstung
gesteckt werden. Das führt nicht nur zu einer weiteren Militarisierung
internationaler Krisen und Konflikte, sondern geht auch zu Lasten der
schon jetzt massiv unterfinanzierten Sozialpolitik. Es braucht daher
schon ein gehöriges Stück Dreistigkeit, den Bürgerinnen und Bürgern die
neue militärische Zusammenarbeit als Modell zur Kostenersparnis durch
mehr Effizienz zu verkaufen.
Zugleich sind Pesco und die angestrebte EU-Verteidigungsunion darauf
ausgelegt, die nationale Souveränität in der Verteidigungspolitik zu
untergraben, das ist ein Angriff auf den Parlamentsvorbehalt des
Deutschen Bundestags. DIE LINKE betont daher, dass diese
EU-Verteidigungsunion nicht nur militaristisch, sondern auch unsozial
und antidemokratisch ist. Stattdessen wollen wir ein friedliches und
soziales Europa, dafür fordern wir die Neugründung der Europäischen
Union.“
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