„Es war zu erwarten, dass die
deutsche Industrie in der Bugwelle der US-Steuerreform auch
Steuersenkungen für Unternehmen in der Bundesrepublik fordert. Die Tinte
unter dem Gesetz von Trump ist noch nicht trocken, da wollen
Unternehmen und Verbände schon Steuererleichterungen - das ist
unverantwortlich. Verlierer eines Steuerwettbewerbs nach unten sind die
Staatshaushalte und damit am Ende auch die Bürgerinnen und Bürger.
Weniger Steuereinnahmen bedeuten weniger Budget für wichtige und
notwendige Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Sozialwesen. Um
Steuerflucht zu vermeiden, muss über gesetzgeberische Möglichkeiten des
Gegensteuerns nachgedacht werden“, so Klaus Ernst, stellvertretender
Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. Ernst weiter:
„Wenn es um das Füllen der eigenen Taschen geht, bekommt die
Industrie einen Tunnelblick. BDI und DIHK ignorieren gerne, dass für
gute Wirtschaftsstandorte nicht allein die Steuern, sondern auch
Infrastruktur und Ausbildungsniveau entscheidend sind. Laut dem
überparteilichen Kongressausschuss ‚Joint Committee on Taxation‘ wird
die Staatsverschuldung der USA nach der Steuerreform um eine Billiarde
steigen. Wer die deutsche Staatsverschuldung zum Thema macht und
gleichzeitig die Senkung der Unternehmenssteuer fordert, ist nur noch
unseriös. Ob die USA nach der Steuerreform noch Geld für Investitionen
und Infrastruktur übrig hat, ist fraglich. Trump selbst wird als Inhaber
eines Immobilien-Imperiums zu den Gewinnern dieser Reform gehören.“
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