US-Steuerreform begünstigt
US-Konzerne, Superreiche und den Trump-Clan. Wir brauchen Straf- bzw.
Quellensteuern auf Finanzflüsse in die Steueroase USA statt einer
weiteren Senkung der Unternehmenssteuern“, kommentiert der
Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi die finale Abstimmung zur
US-Steuerreform. Der Finanzexperte der Fraktion DIE LINKE, der kürzlich
von der International Tax Review als „Global Tax 50“ ausgezeichnet
wurde, weiter:
„Die US-Steuerreform heizt das internationale Steuerdumping weiter
an. Auch Großbritannien hat seine Unternehmenssteuern zuletzt massiv
gesenkt, Frankreich und die Niederlande haben ähnliche Pläne. Die
abgespeckte US-Grenzausgleichssteuer, welche Importe höher und Exporte
geringer besteuert, könnte bei internationaler Anwendung die
Gewinnverschiebung von Konzernen einschränken. Bei einseitiger
Einführung durch die USA würden aber Gewinne, die in Europa
erwirtschaftet wurden, mit niedrigen Steuersätzen in die USA überführt.
Der Grenzausgleich wird auch durch die deutschen Exportüberschüsse
angeheizt. Die Kritik des Bundesverbands der Deutschen Industrie richtet
sich nicht gegen die Senkung der Unternehmenssteuern in den USA,
sondern gegen die Einschränkung der Gewinnverkürzung von Konzernen. Eine
Anrufung der WTO ist dabei wenig aussichtsreich, denn die USA imitieren
mit dem Grenzausgleich nur das europäische System der Mehrwertsteuer.
Wir brauchen daher Quellensteuern auf abfließende Dividenden,
Lizenzgebühren und Zinsen, um in Deutschland erwirtschaftete Gewinne von
Google & Co. hier zu versteuern. Auch eine Besteuerung der Umsätze
von Internetkonzernen mit ‚virtueller Betriebsstätte‘ wäre denkbar. Die
Konzerne könnten sich diese Steuern dann in den USA anrechnen lassen, um
Doppelbesteuerung zu vermeiden. Angesichts der US-Sabotage des
Informationsaustausches und von Schattenfinanzplätzen wie Delaware,
Nevada & Co gehören die USA zudem auf die schwarze Liste der
Steueroasen. Dies ist die einzige Sprache, die die Trump-Administration
versteht.“
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