WideBlick - Potential-Entwicklungs-Magazin für junges Denken: Themen, die diskussionswürdig sind. Musik, die hörenswert ist. Filme, die sehenswert sind. Fakten, die wissenswert sind. (Musik, Aphorismen, Politik, Umwelt, Filme, Kunst, Pädagogik, Termine). Thematisch gibt es fast keine Begrenzungen. (Kein Mainstream!)
30. September 2025
Für das Gelingen der Energiewende von unten | Newsblog der EWS - atomstromlos. klimafreundlich. bürgereigen.
Geplanter Lithium-Abbau in der Altmark bewegt die Menschen
Hände weg: Patente auf Melone & Co. stoppen!
In einem Hausgarten wurde zufällig eine buschig wachsende Wassermelone entdeckt – eine Laune der Natur. Doch der Konzern BASF ließ sich das Saatgut patentieren, als wäre es seine Erfindung. Unser Einspruch wurde abgelehnt, unsere juristischen Möglichkeiten sind damit ausgeschöpft. Und die Melone ist kein Einzelfall: Immer wieder lassen sich Konzerne die genetischen Merkmale von Pflanzen und Tieren, wie Melone, Brokkoli, Schwein oder Fisch patentieren. Jetzt muss die Bundesregierung handeln und BASF, Bayer und Co. in die Schranken weisen.
Unsere Forderung an die Justizministerin: Ein umfassendes Verbot von Patenten auf traditionell gezüchtete Tiere und Pflanzen!
Patente auf Pflanzen und Tiere: Wir brauchen ein strenges deutsches Patentgesetz!
29. September 2025
Erasmus von Rotterdam
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam
CCS: Bundesrat lehnt CO2-Speicher für Gaskraftwerke ab - Tagesspiegel Background
ETS 2 auf dem Prüfstand: EU will CO2-Preis ab 2027 wohl senken
Klimawandel trifft Deutschland – Küstenregionen aufgeben: Dramatischer Aufruf an Politik | Heute.at
Deutsche Bank: ein Grauen für das Klima | urgewald e.V.
45 Millionen Dollar für Kohle, Öl und Gas – jeden Tag!
"Es ist ein totaler Traum, ins Machtzentrum zu gehen" | Monopol
Indirekte Wege zum Mitgefühl | Monopol
Der talentierte Mr. F. - hier anschauen
28. September 2025
▶︎ Mumbai 04.02.1996 | Amelia Cuni | cuni durand
Im feierlicheren Raga Bhairav ist Cunis Alap, der sich wiederum über eine ganze Seite erstreckt, besonders bemerkenswert für seine kraftvollen gehaltenen Töne und seine meisterhafte mikrotonale Tonhöhenbewegung. Nach ... mehr
Gegen AfD gewonnen: Andrea Henze ist Gelsenkirchens neue OB
Überraschende Wendung im Prozess: Britischer Politiker gesteht Bestechung durch Kreml - n-tv.de
Schweiz: Bewohner von Zürich stimmen für Verbot von Laubbläsern - DER SPIEGEL
Das Haus der Gefühle - Harald Welzer | S. Fischer Verlage
Das Haus der Gefühle
Warum Zukunft Herkunft braucht
Wir wohnen in unseren Gefühlen wie in Häusern. Diese inneren Landschaften prägen unsere Entscheidungen und sind das Ergebnis zahlreicher Einflüsse von der Geburt bis zum Erwachsenwerden. Wenn gewohnte Sicherheiten bröckeln, eine als gegeben vorausgesetzte Welt verschwindet, verunsichert das die Menschen zutiefst, ohne dass sie recht wissen, warum. Das nutzen Antidemokraten aus und schüren Angst, denn Demokratie setzt Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht voraus. Aber das sind Gefühle und nichts, was man rational erlernt oder erklärt bekommen hat. Sie müssen gelebt werden, vital erworben worden sein in der Wirklichkeit. Erst das erlaubt ein Gefühl von Beheimatung und Zukunftsvertrauen.
Harald Welzer zeigt, woraus unsere Weltbeziehungen gemacht sind. Und wie wirkungsvoll es für unsere Demokratie wäre, eine aufgeklärte, zupackende Politik der Gefühle zu haben.
Studie von Ökonomin Claudia Kemfert: Klimaschutz zahlt sich richtig aus | taz.de
27. September 2025
Die Natur, die wir vergessen, zu vermissen - Schreibers Naturarium
Zähne gezogen: Wirtschaftsministerium schafft Lieferkettengesetz faktisch ab | heise online
Bohrschlammgrube Brüchau: Klage vom BUND gegen Entscheidung
Generalstreik für Gaza blockiert ganz Italien
Nahost - Streik in Italien aus Solidarität für Gazastreifen
Jetzt Nistkästen fit machen: Tipps für Vögel, Insekten & kleine Säugetiere - ÖKO-TEST
26. September 2025
▶︎ When I sing, I slip into the microphone. Into that... | Nijiumu | Black Truffle
Wie auf dem frühen Soloalbum von Haino, das den gleichen Namen trägt (veröffentlicht 1990 bei PSF), schwimmt die Instrumentierung im Hall (dessen Verwendung Akiyama als „eine Art Mittelpunkt der Band“ bezeichnet) und verdeckt oft die instrumentalen Quellen. Im kurzen Eröffnungsstück spielt ein entferntes Rohrblattinstrument lange, summende Melodiebögen ... mehr
NRW: Betreiber von Atomkraftwerk insolvent - Steuerzahler drohen Kosten in Milliardenhöhe | Euronews
Seit 1989 läuft das Atomkraftwerk Hamm-Uentrop nicht mehr. Die Betreiber meldeten jetzt Insolvenz an, zurückgebaut sind die Reaktoren allerdings noch lange nicht. Ein Streit in Milliardenhöhe.
Grüne: Bundesrat bremst Reiche bei CO2-Speicherung für Gaskraftwerke • news • onvista
Das Lieferkettengesetz ist in Gefahr… - Initiative Lieferkettengesetz
Das Lieferkettengesetz ist in Gefahr…
Das Lieferkettengesetz schützt Menschen weltweit vor Ausbeutung – und die Umwelt vor Zerstörung. Seit 2023 gilt es in Deutschland, im April 2024 folgte die EU-Richtlinie. Doch nun drohen Rückschritte: Die neue Bundesregierung will das Gesetz abschwächen. Auf EU-Ebene versucht sie mit weiteren Regierungen und Lobbygruppen, die Richtlinie in entscheidenden Punkten zu entkernen. Der politische Wind hat sich gedreht. Jetzt braucht das Gesetz unsere Unterstützung.
… doch noch ist alles drin: Jetzt zählt unser Einsatz!
Noch ist nichts verloren. Im Koalitionsvertrag bekennt sich die Bundesregierung zur Umsetzung der EU-Richtlinie – das deutsche Lieferkettengesetz soll also nicht abgeschafft, sondern ersetzt werden. Und das bietet Chancen: Die neue EU-Richtlinie geht in Teilen weiter als das deutsche Gesetz und kann Menschenrechte, Umwelt und Klima noch wirksamer schützen. Jetzt kommt es darauf an, dass sie nicht verwässert, sondern kraftvoll umgesetzt wird – in ein starkes deutsches Lieferkettengesetz.
Nimm's in die Hand:
Keine Gewinne ohne Gewissen – Menschenrechte und Umwelt schützen!
▶︎ Melopea | Amelia Cuni | cuni durand
Beide nutzen eine lange Aufnahme von Cuni, wie sie das pentatonische Raag Bhoop (oder Bhopali) singt, die ihr Partner Werner Durand 2012 in Berlin gemacht hat. „Melopea“ begann mit der Überlagerung dieser Aufnahme durch Cuni und Durand mit der Darbietung von „Occam River II“ von Éliane Radigue durch die Geigerin Silvia Tarozzi und die Cellistin Deborah Walker. Inspiriert von der Schönheit dieser zufälligen Begegnung (und anderen Experimenten mit nicht-synchroner Zusammenarbeit während der Pandemiejahre) nahmen Tarozzi und Walker unabhängig voneinander auf, ohne Cunis Stimme zu hören, aber „mit ihrer Gegenwart in der Erinnerung“. Tarozzi und Walkers Streichinstrumente stellen Cunis meisterhafte Darbietung in einen neuen Kontext ... mehr
Verbrennerverbot: eine politische Nebelkerze - Energiewende Tipps
▶︎ Abstract Forest | Joe Morris, | Relative Pitch Records
▶︎ 25x25 | Sō Percussion
In den letzten 25 Jahren wurden die Mitglieder von Sō – Jason Treuting, Adam Sliwinski, Josh Quillen und Eric Cha-Beach – für ihre packenden Auftritte und ihre überaus kreative Zusammenarbeit gefeiert. Cantaloupe Music (das Label des Bang on a Can-Kollektivs, das 2004 Sōs erstes Album veröffentlichte) freut sich, diese Sammlung langjährigen Fans und Neulingen gleichermaßen anbieten zu können. Sie ist sowohl ein umfassendes Porträt als auch eine Prognose der aktuellen Lage der zeitgenössischen Kammermusik ... mehr
PETITION: Milliardäre besteuern, Klima retten
Milliardäre besteuern, Klima retten
Milliardäre heizen die Klimakrise durch ihren exzessiven Lebensstil und klimaschädliche Investitionen massiv an. Doch sie tragen kaum zum Gemeinwohl bei.
Denn was viele gar nicht wissen: Superreiche zahlen inzwischen nur halb so hohe Steuern und Abgaben wie die meisten Menschen – dank vieler Steuerprivilegien. Das ist sehr ungerecht und führt zu großen Problemen: Denn dadurch fehlen in den öffentlichen Kassen jedes Jahr viele Milliarden, zum Beispiel für die Sanierung von Schulen oder einen funktionierenden Bus- und Bahnverkehr. Den Preis für die Privilegien der Milliardäre zahlen wir alle.
Dabei es ist genug Geld da. Denn Deutschland ist das Land mit den drittmeisten Superreichen weltweit. Eine ökologische Milliardärssteuer sorgt dafür, dass Klimaschutz gerecht finanziert werden kann. Diejenigen mit dem größten CO2-Fußabdruck und Reichtum werden endlich in die Verantwortung genommen, ihren fairen Beitrag zu leisten.
Gemeinsam mit einem starken Bündnis fordern wir Bundesfinanzminister Lars Klingbeil von der SPD auf, eine Milliardärssteuer zur Finanzierung von Klimaschutz einzuführen. Eine Steuer von 2 Prozent auf hohe Vermögen ab 100 Millionen Euro würde Einnahmen von bis zu 200 Milliarden Euro bis 2030 erzielen. Geld, das wir dringend für den Klimaschutz und eine gerechte Zukunft brauchen.
Bitte helfen Sie mit und unterzeichnen Sie den Appell an Finanzminister Lars Klingbeil!
Bernhard von Clairvaux
„Wo soll ich anfangen? Am besten bei Deinen zahlreichen Beschäftigungen, denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit Dir. Ich fürchte, dass Du, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb Deine Stirn verhärtest; dass Du Dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst. Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz anfängt, hart zu werden.“
Bernhard von Clairvaux
Bernhard von Clairvaux
„Ziehe dich ab und an von dem zurück, womit du dich beschäftigst.“
Bernhard von Clairvaux
▶︎ Wir waren schon immer da | ClickClickDecker
Nicht alles, was zurückkommt, ist ein Comeback. Aber ClickClickDecker waren fort – und jetzt sind sie wieder da. Und behaupten dabei auch noch frech oder vielleicht einfach nur verwirrt, nie weggewesen zu sein: „Wir waren schon immer da“, in zwanzig Jahren Geschichte das sechste Album der Person, des Projekts, der Band, der Idee ClickClickDecker, erscheint am 26. September 2025. Natürlich bei Audiolith – die waren schließlich auch schon immer da.
So viel und so wenig folgte auf das letzte Lebenszeichen: 2019 trug die Band den schwermütigen Liederzyklus „Am Arsch der kleinen Aufmerksamkeiten“ hocherfolgreich und immer leicht außer Atem durchs Land. Eine Pause schien angebracht. Doch was nur ein kurzes Atemholen hätte sein sollen, wurde durch allerlei Umstände – Pandemie, Verluste, Lebensumbrüche – zu einem endlos scheinenden Seufzer. Anfang 2023 dann der Entschluss: eine letzte große Abschiedstour, dann eine letzte große Ruhe.
Und dann kam – und jetzt kommt – alles ganz anders. Das Seufzen wird wieder Gesang, helles Licht, neue Musik. Die Band schüttelt sich aus dem Staub der Zeit. Zehn Stücke, in Ton und Sprache unverkennbar ClickClickDecker, erzählen neue Geschichten... more
25. September 2025
DIW Berlin: Zwei Jahrzehnte Klimakostenforschung: Präventiver Klimaschutz als volkswirtschaftlicher Vorteil
- Frühe DIW-Projektionen von 800 Milliarden Euro Klimakosten in Deutschland bis 2050 werden durch neuere Studien bestätigt
- 145 Milliarden Euro realisierte Kosten zwischen 2000 und 2021 in Deutschland, davon 80 Milliarden Euro allein seit 2018
- Jährliche Einsparungen von 26 bis 37 Milliarden Euro durch erneuerbare Energien bei Importen (18 bis 25 Milliarden) und Gesundheitskosten (acht bis zwölf Milliarden)
- Nutzen-Kosten-Verhältnisse bei Klimaschutzmaßnahmen liegen zwischen 1,8 und 4,8
- Kosten durch Kipppunkte und irreversible Wechsel im Klimasystem sind bislang noch nicht präzise quantifizierbar
Berufskrankheit durch Ackergifte: Staat zahlt für Parkinson durch Pestizide | taz.de
Berufskrankheit durch AckergifteStaat zahlt für Parkinson durch Pestizide
Der Bund übernimmt 2025 Behandlungskosten für erkrankte Bauern als Zuschuss zur Unfallversicherung. Grüne fordern, dass sich Chemieindustrie beteiligt.
CO2-Speicher unter dem Meer: Norddeutsche Länder sind skeptisch | ndr.de
Grüne: Schwarz-Rot plant bei Umweltgenehmigungen Frontalangriff auf Bürgerbeteiligung
Klimakrise: Experten warnen vor mehr Extremwetter durch globale Erwärmung - DER SPIEGEL
Erste Tote, Gefahr an Badestränden: Fleischfressende Bakterien breiten sich im Meer aus
Steigende Meerestemperaturen: Fachleute warnen vor Ausbreitung von Vibrio
24. September 2025
Feuerwehren pflanzen Bäume im Amt Kellinghusen – Challenge viral
Geister im Moshpit | Monopol
Eine andere Realität | Monopol
▶︎ Serpentine [HD 24/48] | Revolutionary Snake Ensemble | Cuneiform Records
Das Revolutionary Snake Ensembles fünftes Album „Serpentine“ ist bereit, anmutig in sein fünftes Jahrzehnt zu schwingen und ist eine freudig ausgelassene Live-Session, die 2024 im Rahmen des 35-jährigen Jubiläums der Gruppe in der Regattabar aufgenommen wurde.
Angeführt vom unverbesserlich einfallsreichen Altsaxophonisten, Flötisten und Komponisten Ken Field ist das RSE eine musikalische Revolution mit beneidenswerter Langlebigkeit. Wie NYC Jazz Record feststellte, hat sich die Gruppe mit „ihrer einzigartigen und etwas verdrehten Variante der New Orleans Brass Band-Tradition … harter, partyfreudiger Avant-Funk mit ausgelassenen Soli“ eine treue Anhängerschaft erworben.
„Das Konzept, kein Akkordinstrument in der Band zu haben, ermöglicht den Bläsern enorme Freiheiten. Die Arrangements sind normalerweise spontan und werden von mir auf der Bühne je nach Gruppenstimmung und meiner momentanen Stimmung entschieden!“
Die Stimmung in der Regattabar, einem der führenden Jazzlokale im Raum Boston, war offensichtlich ausgelassen. Das RSE klingt locker und geschmeidig und liefert ein mitreißendes Stück nach dem anderen, beneidenswert unbeeindruckt von der Aussicht, ein neues Album aufzunehmen, bei dem Field die Arrangements ändert ... mehr
Schneider kritisiert Reiche: Wasserstoff statt CCS, schneller Netzausbau
News, Politik: Schneider distanziert sich von Reiches Energiepolitik - tixio
Gastkommentar: Nächste Phase der Energiewende braucht einen Kompass
CO2-Speicher in Nordsee? Naturschützer in Niedersachsen warnen | ndr.de
Neues Gutachten für Klimaneutralität in Hamburg - hamburg-magazin.de
Die EU hat den Export von verbotenen Pestiziden massiv gesteigert | taz.de
PFAS: EU will Gewässer besser vor Chemikalien schützen - Spektrum der Wissenschaft
Über die Idee, die deutsche Autoindustrie mit Verbrennern zu retten (vergesst es) - Der Graslutscher
Klimawandel verstärkt Lärm an Flughäfen - Spektrum der Wissenschaft
Maja Göpel über neue Ideen und Allianzen: Die Zukunft der Mitte | taz.de
Maja Göpel über die Zahlen der Ökonomie: Wow, Wachstum! | taz.de
Grundton der Demokratie | Gewandhaus Radio
Maja Göpel im Interview: Wie definieren wir Wohlstand? | Der Bund
Petitionen: Petition 184749
Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, dass Anträge auf Kriegsdienstverweigerung gemäß Artikel 4 Absatz 3 Grundgesetz unabhängig von einem Musterungs- oder Tauglichkeitsverfahren entgegengenommen und bearbeitet werden. Die aktuelle Bearbeitungspraxis des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), wonach ein "unanfechtbarer Tauglichkeitsbescheid" Voraussetzung sei, stellt eine faktische Aushöhlung des Grundrechts auf Kriegsdienstverweigerung dar.
Begründung
Artikel 4 Absatz 3 GG garantiert das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ohne Vorbehalt. Dieses Grundrecht steht allen Menschen zu, unabhängig von ihrem Musterungsstatus oder einem etwaigen Tauglichkeitsbescheid.
Dennoch lehnt das BAFzA seit einiger Zeit systematisch Anträge auf Kriegsdienstverweigerung ab, wenn kein sogenannter „unanfechtbarer Tauglichkeitsbescheid“ vorliegt. Diese Praxis stützt sich auf § 2 Abs. 6 KDVG – eine Norm, die ausschließlich für (wehrpflichtige) Personen gilt. Die allgemeine Wehrpflicht ist jedoch seit 2011 ausgesetzt; es existiert aktuell kein Status „wehrpflichtig“ im Sinne des KDVG.
Die Folge: Anträge werden de facto nicht bearbeitet, Betroffene erhalten keine Entscheidung in der Sache, Petitionen: Petition 184749
Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, dass Anträge auf Kriegsdienstverweigerung gemäß Artikel 4 Absatz 3 Grundgesetz unabhängig von einem Musterungs- oder Tauglichkeitsverfahren entgegengenommen und bearbeitet werden. Die aktuelle Bearbeitungspraxis des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), wonach ein "unanfechtbarer Tauglichkeitsbescheid" Voraussetzung sei, stellt eine faktische Aushöhlung des Grundrechts auf Kriegsdienstverweigerung dar.
Begründung
Artikel 4 Absatz 3 GG garantiert das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ohne Vorbehalt. Dieses Grundrecht steht allen Menschen zu, unabhängig von ihrem Musterungsstatus oder einem etwaigen Tauglichkeitsbescheid.
Dennoch lehnt das BAFzA seit einiger Zeit systematisch Anträge auf Kriegsdienstverweigerung ab, wenn kein sogenannter „unanfechtbarer Tauglichkeitsbescheid“ vorliegt. Diese Praxis stützt sich auf § 2 Abs. 6 KDVG – eine Norm, die ausschließlich für (wehrpflichtige) Personen gilt. Die allgemeine Wehrpflicht ist jedoch seit 2011 ausgesetzt; es existiert aktuell kein Status „wehrpflichtig“ im Sinne des KDVG.
Die Folge: Anträge werden de facto nicht bearbeitet, Betroffene erhalten keine Entscheidung in der Sache, sondern lediglich eine pauschale Ablehnung oder Nichtbearbeitung – ohne inhaltliche Prüfung ihrer Gewissensentscheidung. Dies widerspricht nicht nur dem Geist des Grundgesetzes, sondern kann auch zu massiver Rechtsunsicherheit, psychischem Druck und dem faktischen Verlust des Grundrechts führen.
Der Bundestag ist aufgefordert, diese Verwaltungspraxis zu überprüfen und:
- die verfassungsmäßige Anwendung des Art. 4 Abs. 3 GG sicherzustellen,
- gesetzlich zu klären, dass keine Tauglichkeitsfeststellung Voraussetzung für die Antragstellung ist,
- verbindliche Fristen für die Bearbeitung einzuführen sowie
- jährlich eine transparente Statistik über gestellte, bearbeitete und abgelehnte KDV-Anträge zu veröffentlichen.
Da die Gewissensentscheidung gegen den Kriegsdienst nichts mit der Tauglichkeit zu tun hat, sollte der entsprechende Passus im KDVG, auch für den Fall einer wieder eingesetzten Wehrpflicht, entfernt oder im Sinne von Artikel 4 Absatz 3 GG abgeändert werden.
23. September 2025
Brasilien verleiht Tropenwaldfonds neuen Schub – Deutschland muss nun aktiv mitgestalten

Tropical Forest Forever Facility: Plant-for-the-Planet, OroVerde und Germanwatch fordern Deutschland auf, sich finanziell und inhaltlich engagiert in den neuen Fonds einzubringen.
Berlin, Bonn und Tutzing (24. Sept. 2025). Plant-for-the-Planet, OroVerde und Germanwatch begrüßen die Ankündigung Brasiliens, eine Milliarde US-Dollar in die Tropical Forest Forever Facility (TFFF) zu investieren. Erstmals übernimmt ein großes Tropenwaldland damit selbst starke Verantwortung für die Finanzierung der selbst angestoßenen globalen Initiative zum Schutz der Tropenwälder. Das stärkt die Glaubwürdigkeit der TFFF und erhöht den Druck auf weitere potenzielle Geberländer. Für die Bundesregierung bedeutet das, nicht nur einen finanziellen Beitrag zu leisten, sondern auch aktiv dafür zu sorgen, dass die TFFF bestmöglich ausgestaltet wird. Denn ob die Initiative ihr Potenzial entfaltet, hängt entscheidend von den Details ab.
Großes Potenzial
Mit ihrem innovativen Finanzierungsmodell könnte die TFFF eine neue Dynamik für den globalen Tropenwaldschutz entfalten. Mit 25 Milliarden US-Dollar öffentlicher Mittel sollen rund 100 Milliarden US-Dollar privaten Kapitals mobilisiert und jährlich bis zu 4 Milliarden US-Dollar an Tropenwaldländer ausgezahlt werden – als Anreiz für den Erhalt ihrer Tropenwälder. Diese Zahlungen würden die bisherigen Budgets vieler Umwelt- und Forstbehörden dieser Länder deutlich übersteigen. Positiv ist, dass das innovative Konzept durch private Investitionen Zahlungen ermöglicht, ohne Tropenländer weiter zu verschulden. Da jeder abgeholzte Hektar die Auszahlungen reduziert, wäre der Erhalt der Wälder wirtschaftlich attraktiver als die Abholzung.
Risiken entschärfen: Deutschland muss TFFF wirksam mitgestalten
Plant-for-the-Planet, OroVerde und Germanwatch sehen in der aktuellen Ausgestaltung der TFFF noch Risiken. Sie fordern Deutschland daher auf, bei einer möglichen finanziellen Beteiligung seine Rolle im vorläufigen Entscheidungsgremium der TFFF wahrzunehmen und auf Verbesserungen in zentralen offenen Punkten zu drängen. Die Bundesregierung muss sich für eine strenge Ausschlussliste schädlicher Investitionen und höchste internationale Umwelt- und Sozialstandards bei den Kapitalanlagen, deren wirksame Überwachung und für ein tragfähiges Finanzierungsmodell einsetzen. Nur wenn diese Aspekte verbessert werden, kann die TFFF ihr volles Potenzial entfalten und zu einem fairen, wirkungsvollen Instrument im globalen Wald- und Klimaschutz werden.
Strengere ökologische Standards
Die Stiftung Plant-for-the-Planet sieht vor allem Verbesserungspotenzial bei ökologischen Standards, wie zum Beispiel der Degradierung. Nach dem jetzigen Regelwerk wird nur durch Waldbrände verursachte Degradierung durch die Kürzung von Prämien sanktioniert. Andere Formen der Walddegradierung, wie selektive Abholzung, können zunächst ungehindert fortgesetzt werden, auch wenn eine regelmäßige Neubewertung dieser Regelung vorgesehen ist. „Es ist wichtig, diese Kriterien anzupassen, um klare Grenzen beim Schutz der Tropenwälder zu setzen”, sagt Felix Finkbeiner, Gründer von Plant-for-the-Planet. „Die TFFF bietet eine einmalige Chance, diese großen Herausforderungen anzugehen. Jedoch müssen jegliche Schädigungen der Wälder verhindern werden. So kann die Abholzungskrise in enger Partnerschaft mit den Tropenwaldländern zur Lösung beitragen.”
Mitspracherecht für indigene Gemeinschaften zentral
Die Tropenwaldstiftung OroVerde hebt hervor, dass bisher nur etwa ein Prozent der globalen Klimafinanzierung direkt in indigene Territorien fließt, obwohl die zentrale Rolle Indigener Völker und lokaler Gemeinschaften (IPLC) als Hüterinnen der Tropenwälder unumstritten ist. Der aktuellen Concept Note der TFFF zufolge sollen mindestens 20 Prozent der Mittel an IPLC fließen. „Die TFFF böte somit die Chance, die gravierende Finanzierungslücke für indigene Völker und lokale Gemeinschaften zu schließen“, so Martina Schaub, Vorständin der Tropenwaldstiftung OroVerde. „Entscheidend ist jedoch, dass sie nicht nur eine starke Stimme bei der Verwaltung des Fonds haben, sondern die Mittel auch direkt und ohne Umwege in ihren Territorien ankommen“, betont Schaub weiter.
Kein Ersatz für bestehende Klimafinanzierung
Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch betont, dass Beiträge Deutschlands zur TFFF nur dann glaubwürdig sind, wenn sie mit neuen Geldern und zusätzlich zur bestehenden internationalen Klimafinanzierung bereitgestellt werden. Andernfalls droht die Gefahr, dass dringend benötigte Mittel für besonders verletzliche Länder verdrängt werden. Diese Konkurrenz muss unbedingt vermieden werden. Nur der durch den Anleihekauf erzielte Ertrag für den Tropenwaldschutz darf auf das neue globale Klimafinanzierungsziel (NCQG) angerechnet werden – nicht jedoch die Gelder für den Anleihekauf selbst. Letztere dürfen kein Ersatz für reale Finanzflüsse an Entwicklungsländer sein und nicht das 300-Milliarden-Ziel im NCQG künstlich auffüllen. „Dringend benötigte Klimafinanzierung darf nicht im Schatten der TFFF untergehen. Die TFFF kann ein starkes Signal für Waldschutz sein – aber nur, wenn sie höchsten Standards genügt, zusätzliche Mittel mobilisiert und die Integrität des internationalen Klimafinanzierungssystems gewahrt bleibt“, fordert Julia Grimm, Klimafinanzierungsexpertin bei Germanwatch.
Weiterführende Links:
tfffwatch.org – Plant-for-the-Planet stellt eine unabhängige digitale Plattform zur Verfügung, die erste Hochrechnungen zur möglichen Wirkung der TFFF abbildet und die Zivilgesellschaft in ihrer Kontrollfunktion unterstützt, um die nötige Transparenz und Vertrauen aufzubauen.
tfff.earth – Die offizielle Seite der Tropical Forest Forever Facility