27. Juni 2025

▶︎ Wicked Forms of Old Snow | Balloons for the Dog | Cuneiform Records

▶︎ Wicked Forms of Old Snow | Balloons for the Dog | Cuneiform Records

Sie waren zu schräg für Punk, zu roh für Artrock, zu theatralisch für Pop, zu melodisch für Noise. Balloons for the Dog entstanden Ende der 1970er-Jahre aus dem schwülen Chaos eines Vororts in Maryland – teils Band, teils Bruderschaft, teils Dada-Experiment im Gewand einer Rockband.

Niemand wusste so recht, was er mit ihnen anfangen sollte. Am allerwenigsten sie selbst.

Die Songs waren brillant, bissig, oft absurd – mal opernhaft, mal einfach nur durchgeknallt. Angeführt von zwei wandlungsfähigen Sängern – Georgy Jett, der gerade Afrika durchquert hatte, und seinem Gegenspieler Mr. Leo, Bills Bruder und spirituellem Anstifter – beschworen sie eine Welt voller sprechender Hunde, grauer Automädchen, metaphysischer Gepäckträger, kriegerischer Insekten und „dem Schwanz“. Es war halb Satire, halb heilige Beschwörung, und alles davon war real.

Ich weiß das, weil ich mit ihnen gespielt habe.

Eines Abends sah ich Balloons als Vorgruppe einer lächerlichen Prog-Punk-Band, deren gesamte Stimmung in sich zusammenfiel, als Leo sein Hemd vom Leib riss und die Band einen Song anstimmte, der klang, als würde Bowie in einer kaputten Kirche Beefheart covern. Kurz darauf interviewte ich sie. Sie scherzten, sie dozierten, sie stritten. Ich mochte sie sofort.

Bill Longhorse, der Komponist und Gitarrist, war das Herzstück der Band – widerwillig, aber urkomisch … mehr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...