„In
Brandenburg stehen bereits am Ende dieses Frühjahrs über 500 Hektar
Wald in Flammen. Das entspricht der Fläche, die im Mittel im gesamten
Bundesgebiet jährlich von Waldbränden betroffen ist. Der ökologische
Zustand vieler Wälder ist höchst problematisch. Der Brandgeruch aus dem
Landkreis Teltow-Fläming erreichte gestern zeitweise sogar das Berliner
Regierungsviertel. Der Klimawandel überfordert die Wald-Monokulturen
zusehends. Dass die Menschen in der Bundeshauptstadt im brütenden Sommer
aufgefordert werden müssen, Fenster und Türen geschlossen zu halten,
wird bald zur Normalität gehören, wenn wir nicht ökologisch
gegensteuern. Anlässlich des heutigen Weltumwelttages erneuern wir
deshalb unsere Forderung nach einem ökologischen Waldumbau“, erklärt
Ralph Lenkert, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Lenkert weiter:
„Monokulturen müssen sukzessive durch
Laubmischwälder ersetzt werden. Diese können nachgewiesenermaßen
wesentlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was sowohl bei Dürre hilft, als
auch bei Hochwasser schützt. Laubwälder binden mehr Kohlenstoff als
Nadelwälder, sie sind resistenter gegenüber Wetter-Eskapaden und brennen
nicht so leicht. Ein solcher Umbau ist in wenigen Jahrzehnten möglich
und gut für die Artenvielfalt, vor allem bei Vögeln und Insekten, die
sehr unterschiedliche Lebensräume benötigen. Der Bund sollte hier 30
Millionen Euro als Starthilfe zur Verfügung stellen und den Umbau
zukünftig je nach Bedarf mit bis zu 200 Millionen Euro jährlich
unterstützen. Zusätzlich muss die Bundesregierung endlich die
Verantwortung für die Räumung von Altmunition in den Wäldern übernehmen,
sodass die Feuerwehr dort nicht länger am Löschen gehindert wird.
Der
ökologische Waldumbau wäre im Übrigen mittelfristig sogar für die
Forstwirtschaft lukrativer. Ein bestehender Laubmischwald, der
ökologisch bewirtschaftet wird, wirft mehr und qualitativ hochwertigeres
Holz ab, als die einfachen Monokulturen.“
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