14. Dezember 2017

IPPNW FORDERT STOPP DER DEUTSCHEN WAFFENLIEFERUNGEN AN SAUDI-ARABIEN


Krieg im Jemen

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert die deutsche
Bundesregierung auf, sich gegenüber der saudi-arabischen Regierung für
das Ende der Blockade im Jemen einzusetzen und sämtliche
Waffenlieferungen an Saudi-Arabien auszusetzen sowie keine weiteren
Genehmigungen mehr zu erteilen. Erst gestern sind bei einem Luftangriff
der saudi-arabischen Koalition in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa
mindestens 30 ZivilistInnen getötet und viele weitere verletzt worden.
„Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung trotz des brutalen Krieges
im Jemen auch im Jahr 2017 Waffenlieferungen an Saudi-Arabien genehmigt
hat,“ kritisiert der IPPNW-Vorsitzende Dr. Alex Rosen.

Seit März 2015 führt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz
Krieg im Jemen, der nach Angaben der UNO bisher mehr als Zehntausend Opfer
gefordert hat, darunter ein Großteil ZivilistInnen. Die ohnehin marode
Infrastruktur des verarmten Landes wurde zerstört, Gesundheitswesen,
Müllabfuhr, Wasser- und Abwassersystem sind zusammen gebrochen. Laut
Rotem Kreuz sind 900.000 Menschen an Cholera erkrankt. Mehr als 2.200
Menschen sind nach Berichten der WHO bereits an der Krankheit gestorben.
Kinder machen knapp 60 Prozent der Erkrankungsfälle aus. Der
UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in dem Land, Jamie McGoldrick,
erklärte, dass die Blockade des Jemens durch die von Saudi-Arabien
geführte arabische Koalition die Gefahr einer Hungersnot für 8,4
Millionen JemenitInnen schaffe.

Der Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh war am 4. Dezember 2017 nach Angaben
der schiitischen Huthi-Rebellen getötet worden. Die jemenitische
Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman schrieb am 12. Dezember 2017
in einem Beitrag für die Washington Post: „Hoffentlich bietet Salehs
Tod die Gelegenheit, dem Teufelskreis des Blutvergießens zu entkommen.“
Die JemenitInnen müssten mit der internationalen Gemeinschaft gemeinsam
einen Fahrplan entwickeln, der auf den Vereinbarungen basiere, die von den
UN im Rahmen der nationalen Dialogkonferenz erzielt wurden.
Artikel von Tawakkol Karman in der Washington Post vom 12.12.2017
https://www.washingtonpost.com/news/democracy-post/wp/2017/12/12/why-the-death-of-saleh-offers-a-chance-for-peace-in-yemen/?utm_term=.0030270e5573
(Link:
https://www.washingtonpost.com/news/democracy-post/wp/2017/12/12/why-the-death-of-saleh-offers-a-chance-for-peace-in-yemen/?utm_term=.0030270e5573
)
Lesen Sie den Artikel der jemenitischen Ärztin Nada Taqi über den
Choleraausbruch im Jemen, IPPNW-Forum 152/2017 unter
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Forum/152/Forum152_extern_s10.pdf
(Link:
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Forum/152/Forum152_extern_s10.pdf )

Die Deutsch-Jemenitische Gesellschaft ruft am Montag, 18. Dezember 2017 ab
14 Uhr zu einer Demonstration am Brandenburger Tor auf. Weitere
Informationen unter
http://www.djg-ev.de/cms/upload/dokumente/Demo_12-2017_Flyer__2seitig.pdf
(Link:
http://www.djg-ev.de/cms/upload/dokumente/Demo_12-2017_Flyer__2seitig.pdf
)

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