31. Juli 2017

Tierrechtler dokumentieren Tierquälerei und massive Gesetzesverstöße in mehreren Bio- und Freilandställen - Qualitätssiegel KAT versagt - MORGEN Aktion vor KAT-Zentrale in Bonn

Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Berlin/Bonn (ots) - Dass die Haltung von Hühnern in Käfigen und in der Bodenhaltung für Tierquälerei steht, ist vielen Verbrauchern bekannt. In den letzten Jahren ist primär deswegen die Nachfrage an Eiern aus Freilandhaltung und Biohaltung massiv gestiegen. Gerne wird im Supermarkt nach der vermeintlich tiergerechten Alternative gegriffen. Pro Jahr werden rund 1,2 Milliarden Bio-Eier in Deutschland verzehrt. Ein Großteil der Bio- und Freilandeier stammt aus den Niederlanden.

Die aktuelle Undercover-Recherche vom Deutschen Tierschutzbüro zeigt auf, wie Hühner in Bio- und Freilandställen gehalten werden. 8 Ställe wurden in Deutschland und in den Niederlanden dokumentiert. "Betriebe mit 35.000 und mehr Tieren sind offenbar völlig normal, auch im Biosektor", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Die Tierrechtler haben auch Ställe vorgefunden, in denen der Hühnerhalter die Tiere nicht in den gesetzlich vorgeschriebenen Auslauf gelassen hat. "In 2 Betrieben wurden an den Auslaufklappen ein Stromdraht oder Nägel montiert, offenbar mit dem Ziel, dass die Tiere nicht in den Auslauf gelangen können", kritisiert Peifer, der die Gesetzesverstöße dokumentiert und angezeigt hat. Zudem haben die Aktivisten bei ihren Vorort Recherchen ungestempelte Eier vorgefunden, die zum Verkauf angeboten worden sind.

Aber auch in den Ställen sieht es nicht nach Bio-Idylle aus. Auf mehreren Etagen, übereinandergestapelt, werden die Hühner teilweise gehalten. Über Förderbänder werden das Futter und die Eier transportiert "Bio ist mittlerweile auch Massentierhaltung", so Peifer. Die Aktivisten haben bei ihren Recherchen auch sterbende, tote und selbst verweste Hühner in den Ställen vorgefunden. Die Eier der geschundenen Hühner werden auch in deutschen Supermärkten verkauft. Dies erfolgt regelmäßig unter dem Siegel von KAT. Bei KAT handelt es sich um einen Verein der Eierwirtschaft, der offenbar nur das Ziel hat, dem Verbraucher Qualität und Sicherheit vorzugaukeln, die es aber nicht gibt. "Bei Kontrollen durch KAT hätten die Gesetzesverstöße auffallen müssen, entweder wurde nicht richtig kontrolliert oder es fanden überhaupt keine Kontrollen statt; aus unserer Sicht ist das Siegel wertlos", so das Fazit von Jan Peifer.

Unter dem Titel "Hinter jedem Ei steckt Tierquälerei" starten die Tierrechtler heute eine Aufklärungskampagne mit dem Ziel, die Verbraucher über Hühnerhaltung in Bio- und Freilandbetrieben zu informieren. "Wer diese Tierquälerei nicht unterstützen möchte, dem empfehlen wir auf Ei-Alternativen auszuweichen", so Peifer abschließend.

Heute Abend wird die ARD im Rahmen der Sendereihe "ARD-Exclusiv" ab 21:45 Uhr über die aktuelle Undercover-Recherche berichten. Zeitgleich wird das Deutsche Tierschutzbüro eine Kampagnen-Website mit weiteren Informationen online schalten: https://www.tierschutzbuero.de/ei-tierquaelerei/ Zudem wird der SWR morgen Abend in der Sendung "marktcheck" ab 20:15 Uhr berichten.

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