27. August 2015

Agrarminister Meyer: Fünf Millionen Euro für mehr Wissenstransfer in die Landwirtschaft / Noch bessere Beratung für Tierschutz, Ökolandbau und Nachhaltigkeit

(BUP) Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium setzt seinen Weg hin zu einer Agrarwende und für mehr Nachhaltigkeit, Tier- und Umweltschutz konsequent fort: „Für die nächsten zwei Jahre bieten wir einen millionenschweren Zuschuss“, sagte Agrarminister Christian Meyer. „Unser Ziel ist, über eine verstärkte Beratung nicht nur den Ökolandbau sondern auch nachhaltiges Wirtschaften für mehr Tier- und Umweltschutz in der konventionellen Landwirtschaft zu verbessern und zu verbreiten.“ Insgesamt steht ein Topf mit fünf Millionen Euro als Unterstützung für Beratungsleistungen zur Verfügung. Das sei ein „klares Bekenntnis für mehr Wissenstransfer in die Landwirtschaft – und zwar bei Themen, die die gesamte Gesellschaft etwas angehen“, so der Minister.

Meyer verwies in diesem Zusammenhang auf das Frühjahrsgutachten des beim Bundeslandwirtschaftsministerium angesiedelten Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik: „Die Agrar-Weisen halten die deutsche Nutztierhaltung in wesentlichen Teilen für nicht zukunftsfähig und empfehlen, die Weichen im Sinne von mehr Nachhaltigkeit und Tierschutz neu zu stellen. Das bestätigt einmal mehr den niedersächsischen Weg der sanften Agrarwende“, sagte der Minister. Er sei fest davon überzeugt, „dass Landwirten, die rechtzeitig umdenken und diesen Umbau mitgestalten, die Zukunft gehört“. Die nun vom Land gewährte Beratungsförderung solle dazu ihren Beitrag leisten. Meyer ergänzte: „Allen muss aber auch klar sein, dass strengere Tier- und Umweltschutz-Standards nicht zum Nulltarif zu haben sind. Mehr Nachhaltigkeit hat ihren Preis, das zusätzliche Engagement von Landwirten in diesen Bereichen muss honoriert werden.“ Die zusätzliche Beratungsförderung sei dafür von hoher Bedeutung.

Die Vergabe der fünf Millionen Euro an Fördermitteln erfolgt mittels einer EU-weiten Ausschreibung. Das Vergabeverfahren ist öffentlich und richtet sich vor allem nach der Priorität der Beratungsthemen. Das Land strebt dabei an, mindestens sechs Beratungsanbieter vertraglich zu binden. „Die Landwirte können zwischen mehreren qualifizierten Beratern auswählen“, sagte der niedersächsische Agrarminister. Der Höchstbetrag je Beratungsorganisation ist auf 850.000 Euro begrenzt. Der Zuschuss je beratenem Betrieb beträgt bis zu 1.500 Euro pro Jahr.

Beratungsleistungen zum Ökolandbau, zur Umstellung von der konventionellen auf die Biolandwirtschaft, zur Biodiversität  sowie zur Anwendung von speziellen Nachhaltigkeitssystemen in der Landwirtschaft werden besonders hoch gefördert. Die Anfertigung eines nachvollziehbaren Beratungsprotokolls mit Erläuterungen und Empfehlungen für den jeweiligen Einzelbetrieb gehört ebenfalls dazu. Meyer: „Wir wollen damit sicherstellen, dass die Beratung auf die besonderen Bedürfnisse der Landwirte eingeht.“ Für die Beratung zur Haltung von Schweinen mit intakten Schwänzen sei zudem die Teilnahme der Beraterinnen und Berater an dem in Niedersachsen in Aufbau befindlichen Beratungsnetzwerkes „Tierschutz“ Voraussetzung.

Die Vergabeunterlagen können bis spätestens 30. September 2015 elektronisch unter http://vergabe.niedersachsen.de ab sofort kostenlos heruntergeladen werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...