25. Februar 2015

Dagmar Ensch-Engel: Grenzüberschreitende Notfall-Pläne für Cattenom erforderlich

(BUP) Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag fordert grenzüberschreitende Notfallpläne für den Fall eines Atomunfalls. Die umweltpolitische Sprecherin Dagmar Ensch-Engel erklärt: „Wenn in Cattenom etwas passiert, muss die Bevölkerung rechtzeitig informiert und in Sicherheit gebracht werden. Dies kann nur geordnet ablaufen, wenn eine länderübergreifende Verständigung und Zusammenarbeit gegeben ist.“ Die derzeitigen Notfallpläne der französischen Regierung werden von mehreren Seiten schwer kritisiert. Selbst der Präsident der französischen Atomaufsicht räumt ein, dass diese Pläne dringend überarbeitet werden müssen. So seien etwa die Evakuierungszonen mit zwei bis fünf Kilometern viel zu knapp bemessen, die Alarmsirenen kaum hörbar und bei Übungen habe das Telefon-und Alarmsystem versagt. „Eine absurde Situation, die zwangsläufig zu Panik führen wird,“ so Ensch-Engel. Wenn Frankreich die Notfall-Pläne nun überarbeite, biete es sich an, daraus gleich eine länderübergreifende Planung zu machen.

„Denn im Ernstfall ist schnelles Handeln diesseits und jenseits der Grenze erforderlich, dann müssen Rettungs- und Evakuierungspläne funktionieren.“ Die Sorge um die Sicherheit des AKW nehme ständig zu. Bis heute seien auch die Gründe und Risiken der unbekannten Drohnenüberflüge nicht geklärt. Auch sei davon auszugehen, dass das Atomkraftwerk Cattenom ebenso mit der sogenannten Betonermüdung zu kämpfen hat, wie die grenznahen belgischen AKWs – dort sind die Schäden größer als bisher bekannt. Die Atomaufsicht fürchtet ein „Problem für den ganzen Nuklearsektor“. Umso mehr müsse die Großregion gewappnet sein, wenn es wirklich zu einem Nuklearunfall kommen sollte, so Ensch-Engel. „Die allerbeste Lösung zum Schutz der Bevölkerung wäre aber natürlich die sofortige Abschaltung dieses Pannen-Reaktors.“

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