„Mehr
als 120.000 Menschen in Deutschland sterben im Jahr an den Folgen des
Tabakkonsums. Vor diesem Hintergrund ist die Haltung der Union,
Tabakwerbung weiter zu erlauben, ein Skandal. Die Interessen der
Tabakindustrie nach hohen Gewinnen haben bislang Vorrang vor der
Gesundheit der Bevölkerung. Damit muss endlich Schluss sein“, erklärt
Niema Movassat, drogenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE,
anlässlich der heute veröffentlichten Studie „Deutsche Befragung zum
Rauchverhalten“ (DEBRA). Movassat weiter:
„Zwischen 2010
und 2015 hat allein der Tabakkonzern Philip Morris 544.000 Euro für
Parteievents von CDU, CSU, SPD und FDP sowie deren parteinahe
Organisationen gezahlt. Die Tabakindustrie erkauft sich seit Jahren das
Wohlgefallen der Politik und verhindert so umfassende Werbeverbote. Dies
geht zulasten der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die sich mit
der Plakatwerbung beispielsweise auf dem Weg zur Schule konfrontiert
sehen können.
Deutschland begeht mit diesem Zustand
Völkerrechtsbruch. Der Bundestag hat die Tabakrahmenkonvention der WHO,
wonach bis 2010 ein umfassendes Verbot aller Formen von Tabakwerbung zu
erlassen ist, ratifiziert, setzt dies aber nicht um. Damit steht
Deutschland sehr einsam da, denn es ist das einzige Land in der EU, in
dem Tabakwerbung erlaubt ist. Die Tabakwerbung trägt zu einem hohen
Raucheranteil in Deutschland bei.
Deutschland ist ein
Lobbyparadies für die Zigarettenindustrie. Die Gesundheit von Millionen
Menschen wird aufs Spiel gesetzt für die Profite einiger weniger
Konzerne. Die Koalition muss endlich handeln und ein umfassende
Werbeverbot erlassen.“
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