„Eine
europäische Abrüstungsinitiative und ein Waffenembargo für
Saudi-Arabien und die Türkei müssten Ziele der deutsch-französischen
Verteidigungspolitik sein“, erklärt Matthias Höhn,
sicherheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zum heutigen
Treffen von Frau von der Leyen und ihrer französischen Amtskollegin
Parly. Höhn weiter:
„Dieses Treffen war eine vertane
Chance. Es war ein deutsch-französischer Aufrüstungsgipfel par
excellence. Dieser Tag hätte für eine gemeinsame Abrüstungserklärung
genutzt werden müssen. Stattdessen wollen Deutschland und Frankreich
ihre Militärausgaben in den nächsten Jahren rasant steigern. Die
deutsch-französische Rüstungszusammenarbeit soll verstärkt werden: nicht
um Geld durch Kooperation einzusparen, sondern um zum Beispiel mit
einem neuen deutsch-französischen Kampfjet beide Seiten aufzurüsten. Von
der Leyen und Parly hätten in Richtung Trump und NATO sagen müssen: Wir
steigen aus der Spirale der Aufrüstung aus, wir machen nicht mit beim
Zwei-Prozent-Irrsinn.
Im Koalitionsvertrag steht ein Exportverbot
von Waffen an jene Staaten, die Krieg im Jemen führen. Wenn Frau von der
Leyen die Vereinbarung mit der SPD ernst nehmen würde, müsste sie mit
Frankreich über ein Waffenembargo für Saudi-Arabien verhandeln. Das
geschieht offenkundig nicht. Ein Embargo gibt es auch nicht in Bezug auf
die Türkei, die völkerrechtswidrig in Nordsyrien einmarschiert ist. Das
ist ein Armutszeugnis für die deutsch-französische Zusammenarbeit.
Deren Wertekodex ist nicht intakt, wenn deutsche und französische Waffen
mitten hinein in die Kriege dieser Welt geliefert werden.“
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