„Bundesregierung und Atomkonzerne
sind sich einig: Die Atom-Zeche zahlen am Ende die Bürger. Es ist eine
Unverfrorenheit erster Güte, wie die Bundesregierung Atomkonzerne
einseitig begünstig. Und das, obwohl die Konzerne bislang noch nicht
einmal erklärt haben, alle gegen den Atomausstieg laufenden
Schadensersatzklagen - inklusive der Vattenfall-Klage vor dem
Weltbank-Gericht ICSID - zu beenden. Die Verursacherhaftung wird außer
Kraft gesetzt und das Risiko bei den Kosten für die Atommülllagerung auf
die Steuerzahler verlagert“, erklärt Hubertus Zdebel, Sprecher für
Atomausstieg der Fraktion DIE LINKE, zu den heutigen
Atommüll-Finanzierungs-Beschlüssen der Bundesregierung. Zdebel weiter:
„Gegenüber den bisher schon mangelhaften Vorschlägen der sogenannten
Trittin-Kommission werden RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW noch einmal um
rund 1,5 Milliarden Euro zusätzlich entlastet. Außerdem bekommen die
Konzerne mit dem Wegfall der sogenannten Kernbrennstoffsteuer zum Ende
des Jahres noch einmal mehr als fünf Milliarden geschenkt. Damit werden
nicht nur die Atomkonzerne reichlich beschenkt, sondern der Atomstrom
wird im Zeitalter der Energiewende sogar noch billiger.
DIE LINKE setzt sich im Bundestag dafür ein, dass dieses
Atomkonzern-Begünstigungspaket so nicht durchkommt. Einen Antrag, mit
dem die Fortsetzung der Kernbrennstoffsteuer über Ende 2016 hinaus bis
zum Abschalten der AKWs erreichet werden soll, hat die Fraktion bereits
eingebracht. Nun wird sich die Fraktion dafür einsetzen, dass es
weiterhin eine Nachschusspflicht für die Konzerne gibt, wenn wie zu
erwarten die Kosten bei der Atommülllagerung weiter steigen.
Zudem braucht es eine Sicherung für die AKW-Stilllegungs-Kosten, die
jetzt allein unter Kontrolle der Konzerne verbleiben sollen. Die bislang
vorgesehene Nachhaftungsregelung wird nicht ausreichen, um die Konzerne
bei ihren Bad-Bank-Plänen in der Pflicht zu halten. Die beste Regelung
wäre, auch die dafür vorgesehene Rückstellung umgehend in einen
öffentlich-rechtlichen Fonds zu übertragen. Eine Übernahme der bislang
den Betreibern gehörenden GNS darf es nicht geben."
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