Die
Daimler AG hat in ihrer Nachhaltigkeitsbroschüre irreführend mit
niedrigen CO2-Emissionen für die Mercedes A-Klasse geworben
– Jetzt hat der Autokonzern eine Unterlassungserklärung gegenüber der
DUH unterzeichnet und ruft die Broschüren zurück – Daimler
zwischenzeitlich nicht nur wegen gefundener Abschalteinrichtungen bei
der Abgasreinigung sondern auch wegen Ungereimtheiten bei
den CO2-Angaben auffällig
Berlin, 12.5.2016:
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine
irreführende Werbung der Daimler AG zur Mercedes A-Klasse gestoppt. Das
Unternehmen hatte die Modellreihe in seiner Broschüre „Verantwortung –
Fokus Nachhaltigkeit 2015“ umweltfreundlicher beworben als sie
tatsächlich ist. Die DUH hatte die irreführenden Aussagen
entdeckt und den Stuttgarter Autobauer dazu aufgefordert, diese zu
unterlassen. Daimler verpflichtete sich gegenüber der DUH, die
Broschüren zu berichtigen, bereits ausgelieferte Exemplare zurückzurufen
und zukünftig vergleichbare Verbrauchertäuschungen zu
unterlassen.
In
ihrer Publikation zur Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung des
Konzerns hat Daimler pauschal behauptet, dass die CO2-Emissionen
der Mercedes A-Klasse auf 89 g/km reduziert worden seien. Dabei
verschwieg sie jedoch, dass dieser Wert nur von einer der insgesamt 17
Motorversionen des Modells erreicht wird. Sechs Versionen der A-Klasse
weisen einen offiziellen CO2-Ausstoß zwischen 120
und 134 g/km aus, bei sechs weiteren Versionen liegen die
CO2-Emissionen sogar zwischen 150 und 171 g/km.
„Diese
Form der Verbrauchertäuschung ist besonders dreist und hat Methode.
Daimler macht 16 von 17 käuflichen Fahrzeugen grüner
als sie eigentlich sind – wohl wissend, dass dies für viele Kunden die
Kaufentscheidung beeinflusst. Hinzu kommt, dass Mercedes Fahrzeuge bei
Nachmessungen des realen Kraftstoffverbrauchs und damit der
CO2-Emissionen sowie bei den Ausrollwerten mit die höchsten
Abweichungen aller deutscher Hersteller zeigen“, sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. „Auch in der Werbekampagne zur Einführung der neuen
S-Klasse im Sommer 2013 verschwieg Daimler die erheblich höheren
Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Werte der stärksten Motoren. Erst eine von
der DUH erwirkte Einstweilige Verfügung durch das
Landgericht Stuttgart beendete die damalige Verbrauchertäuschung.“
Es
ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass die DUH Daimler wegen
irreführender Werbung abmahnt. Die Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation
hatte dem Autohersteller im Februar vorgeworfen, die Verbraucher in
Modellkatalogen und auf der Konzern-Homepage mit falschen Aussagen zu
angeblich minimalen NOx-Emissionen des Diesel-Modells Mercedes-Benz C
220 BlueTEC CDi (Euro 6) zu täuschen. Am 21.3.2016
hatte die DUH vor dem Stuttgarter Landgericht Klage gegen Daimler
eingereicht, um diese Verbrauchertäuschung für alle von den
Abgasmanipulationen betroffenen Fahrzeuge gerichtlich untersagen zu
lassen.
Links:
Vergleich der CO2-Emissionen bei der A-Klasse:
http://l.duh.de/p120516
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