Deutsche Umwelthilfe bewertet Kundenservice in vielen Baumärkten als mangelhaft
Berlin, 10.7.2014:
Deutsche Baumärkte informieren ihre Kunden nicht ausreichend über die
Entsorgung
und Abgabe alter Energiesparlampen und Bauschaumdosen. Deren Rückgabe
am Verkaufsort schätzt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) als
problematisch ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation nach bundesweiten Testbesuchen in
insgesamt 78 Baumärkten. Mehr als ein Drittel aller getesteten Filialen
schnitten beim Service-Test mit der Bewertung „mangelhaft“ oder
„schlecht“ ab.
Alte
Energiesparlampen enthalten kleine Mengen Quecksilber, gebrauchte
Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff Isocyanat. Eine
getrennte Sammlung und umweltgerechte
Entsorgung ist deshalb zwingend erforderlich. Nach Einschätzung der DUH
kommt dem Handel dabei eine besondere Bedeutung zu.
„Für
Verbraucher ist der Weg zum Verkaufsort in der Regel die einfachste
Möglichkeit ausgediente Produkte zurückzugeben, die nicht in den
Hausmüll oder die gelbe Tonne gehören“,
sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Deshalb ist
es vollkommen inakzeptabel, wenn der Handel seine Kunden nicht
ausreichend über die Entsorgung der von ihm in Verkehr gebrachten
Produkte informiert oder ihnen die Rückgabe erschwert.“
Resch fordert, die Informationspflicht zu Rückgabemöglichkeiten von
Bauschaumdosen konsequent umzusetzen. Gleichzeitig sollte der Handel
dazu verpflichtet werden, Energiesparlampen, ähnlich wie Batterien,
flächendeckend zurückzunehmen.
In
mehr als der Hälfte aller getesteten Filialen waren keine Informationen
zur Entsorgung von Bauschaumdosen im Eingangsbereich vorhanden. Über
ein Drittel der Märkte informierte
die Kunden am Verkaufsregal nicht, wie Energiesparlampen zu entsorgen
sind. Diese Angebote sind nach Ansicht der DUH jedoch Voraussetzung
dafür, dass Verbraucher schadstoffhaltige Produkte zurückgeben. Was im
Falle eines Lampenbruchs zu tun ist und wie die
Reste zu entsorgen sind, wurde den Testbesuchern nur in jedem zehnten
Markt erklärt.
Einzelne
Baumärkte verweigerten die Rücknahme von Energiesparlampen und
Bauschaumdosen komplett. Knapp 30 Prozent der getesteten Filialen boten
ihren Kunden nicht an, Bauschaumdosen
in verbraucherfreundlichen Sammeltonnen abzugeben – ein Service, der
unter Baumarktmanagern inzwischen als Standard gilt.
„Die deutschen Baumärkte machen sich hinsichtlich ihres oft
angepriesenen Umweltengagements unglaubwürdig und verschenken die
Möglichkeit, Kunden aktiv an sich zu binden, weil sie es nicht schaffen
einen guten Kundenservice zur Entsorgung schadstoffhaltiger
Produkte anzubieten“, sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.
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