29. Juli 2013

Der weiße Elefant überquert Europas Grenzen - Drittes Europäisches Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte


Oben bleiben! A sarà dura!
On ne lâche pas! Stop unnecessary and imposed mega projects!

Der weiße Elefant überquert Europas Grenzen

Auf dem Dritten Europäischen Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte
diskutierten knapp 2000 Gegnerinnen und Gegner aus ganz Europa über gigantische,
Milliarden an Geldern verschlingende, unsoziale Bauprojekte.

Sie haben den Nordflügel wieder aufgebaut, den Südflügel und den Schlossgarten: Die
Bewegung gegen Stuttgart 21 war an diesem Wochenende Gastgeberin des Dritten
Europäischen Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte und hat dazu in die
Wagenhallen eingeladen. Die Bewegung hat die Räume mit mehr als 45
Podiumsdiskussionen und Workshops belebt und nach den für Stuttgart 21 bereits zerstörten
Kultur- und Naturdenkmäler benannt.

Nach Val de Susa und Notre Dame des Landes in 2011und 2012 diskutierten in den
vergangenen vier Tagen 2000 Menschen aus Frankreich, England, Rumänien, Spanien,
Belgien, der Türkei und Italien über von europäischen Staatsregierungen und führenden
Wirtschaftsunternehmen in ganz Europa lancierte Großprojekte, mit denen sich Investoren
und die Projekte ausführende Unternehmen auf Kosten der Allgemeinheit versuchen zu
sanieren, während ein stetig steigender Anteil der europäischen Bevölkerung aufgrund
fehlender Investitionen in Bildung und Soziales in prekäre Verhältnisse abrutscht.

Mit einem weißen Elefanten macht sich die mit dem dritten Forum gegen unnütze und
aufgezwungene Großprojekte über die Grenzen Europas hinauswachsende Bewegung ein
aus der indischen Geschichte stammendes Symbol zu eigen, das für die Nutzlosigkeit der
Großprojekte steht. In der auf dem Forum verabschiedeten Resolution heißt es dazu: „Diese Großprojekte {tragen} zur Bildung einer neuen Finanzblase bei. Die von der EU geförderten
Project Bonds schaffen neue Schulden für die Länder, die sie nutzen. Gleichzeitig lösen sie
einen Teufelskreis aus, der die Volkswirtschaften und die sozialen Strukturen zerstört.“

Thema waren der von einer kanadischen Firma geplante Goldtagebau in Rosia Montana
(Rumänien), der bereits 125 Menschen, die ihr Land verloren haben, in den Selbstmord
getrieben hat, genauso wie die sich von England, über Deutschland, Frankreich, Italien und
Spanien ausbreitenden Eisenbahnnetze für Hochgeschwindigkeitszüge, die Lebensräume
und Kulturdenkmäler zerstören: So wird für den Treno ad Alta Velocità (TAV), der unter
anderem Lyon, Trieste und Budapest verbinden soll, das UNESCO-Weltkulturerbe Florenz
untertunnelt: Historische Gebäude und Hunderte Bäume der Stadt sind bedroht; durch einen
für die Bauphase eingerichteten Zughalt sind die ersten historischen Gebäude bereits durch
Fassadenrisse und Wassereinbrüche beschädigt.

Der sich europaweit und darüber hinaus wachsende Widerstand wird diese Zerstörung von
Lebensräumen aufhalten und ist fest entschlossen, sich nicht nur auf dem bereits für 2014
geplanten Forum und virtuell weiter zu vernetzen, sondern auch mit gemeinsamen
Widerstandsaktivitäten gegen die flächendeckend geplanten Großprojekte zu kämpfen:

In ihrer Resolution beschlossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums, die
unterschiedlichen Widerstandsbewegungen zu stärken - sowohl auf nationaler als auch auf
internationaler Ebene.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dritten Europäischen Forums wollen aktiv an den
Debatten zur nächsten Europawahl teilnehmen. „Sie fordern die Widerstandsbewegungen,
die politischen Kreise und die Zivilgesellschaft dazu auf, die Verfügungen der Europäischen
Menschenrechtskonvention ab sofort einzuhalten und die Unterschrift der
Durchführungsverordnung des Übereinkommens von Aarhus zu verlangen“, heißt es in der
am Sonntagabend verabschiedeten Resolution.

Am Montag werden um 6.30 Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums mit einer
Blockade vor dem für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 eingerichteten Technikgebäude am
Nordausgang des Stuttgarter Bahnhofs ihre Forderungen auf die Straße tragen. Das Forum
endet mit einer internationalen Demonstration gegen unnütze Großprojekte, die um 16.30
Uhr an den Mineralbädern beginnt und zur Montagsdemo vor dem Hauptbahnhof führt.

www.drittes-europaeisches-forum.de
facebook.com/3EuropForum
twitter.com/3europForum
Spendenkonto: Europa-Forum 2013, Konto 702 768 38 00, GLS Bank, BLZ 430 606 67
Stuttgart, 28.07.2013

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