„Mit
illegalen Zurückweisungen nach Libyen, der Kooperation mit der
libyschen Küstenwache und durch ihre menschenverachtende
Abschottungspolitik hat sich die EU am Tod und an der Versklavung
zehntausender Menschen schuldig gemacht. Ich möchte der Gruppe
internationaler Menschenrechtsanwälte, die heute deshalb in Den Haag
Anzeige gegen die EU und ihre Mitgliedstaaten erstattet, meinen tiefsten
Dank aussprechen. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen zur
Rechenschaft gezogen werden“, erklärt Zaklin Nastic,
menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Nastic
weiter:
„Es ist schäbig und ein Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, dass die EU seit Jahren Menschen, die auf der Suche nach
Schutz vor Krieg und Verfolgung sind, in die Folterkammern in Libyen
zurückschickt. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen sowie die
Vereinten Nationen haben längst en détail belegt, wie verheerend die
Lage für Flüchtlinge dort ist. Misshandlungen, Folter, Hinrichtungen,
Vergewaltigungen und Versklavung sind in Gefängnissen und von Milizen
kontrollierten Lagern an der Tagesordnung.
Anstatt hieraus
Konsequenzen zu ziehen, hat die EU die libysche Küstenwache
ausgestattet, ausgebildet und mit Positionsdaten von Flüchtlingsschiffen
versorgt. Zugleich werden private Seenotretter strafrechtlich verfolgt
und die Rettung Ertrinkender vereitelt. Dass die Rechtsanwälte Omer
Shatz und Juan Branco gemeinsam mit weiteren Kollegen nun in einem
241-seitigen Dokument Beweise für das rechtswidrige Vorgehen der
EU-Staats- und Regierungschefs und ihre Mitschuld gesammelt haben, ist
ein Meilenstein. Nicht nur die Handlanger müssen zur Verantwortung
gezogen werden, sondern auch die Bundesregierung und die EU als
Auftraggeber dieser Politik.“
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