Schlänitzsee statt Schule (30 Minuten)
und
Kinder und Komponisten
im Musikkindergarten Berlin (13 Minuten)
im Musikkindergarten Berlin (13 Minuten)
Der Film „Schlänitzsee statt Schule" zeigt eine der aufregendsten Neuerungen an deutschen Schulen.
Seit nunmehr drei Jahren haben
Reinhard Kahl und sein Team das Projekt „Schlänitzsee" der staatlichen
Montessori-Oberschule Potsdam beobachtet. Schülerinnen und
Schüler der 7. und 8. Klassen gehen eine Woche jeden Monat nicht in
die Schule zum Unterricht, sondern an den Schlänitzsee um dort zu
arbeiten. Sie kultivieren das Grundstück eines ehemaligen
Stasi-Ferienheims. Sie räumen auf. Sie bereiten Beete vor und
pflanzen. Sie ernten und kochen. Im Winter bauen sie Iglus und schneiden
Eisstücke aus dem See und bauen daraus Kunstwerke. Sie
vermessen das Grundstück, bauen und planen eine Küche. Es ist
erstaunlich, wie die Jugendlichen dabei immer näher an die Sachen kommen
und sich mehr und mehr zutrauen.
Ihre „Selbstwirksamkeitserwartung"
steigt. Man beobachtet ihre Hingabe. Die Dinge werden für sie wichtig.
Die Dinge, das sind ihre Werkzeuge, das sind die Pflanzen,
das ist der Boden. Nach drei Jahren ist das anfangs verwahrloste
Grundstück verwandelt. Gäbe es eine bessere Evaluation? Ja, der Blick in
die Gesichter.
Der Filme wurden zuerst auf dem
Kongress „Arche Nova - Die Bildung kultivieren" am 14. Oktober 2011 im
Festspielhaus Bregenz gezeigt. Er ist ein erster Filmschnitt
in einem größeren Projekt, das mit offenem Ausgang weiter geführt
wird, aber im Jahr 2012 als DVD „ Schlänitzsee 1" mit einer
ausführlicheren Filmdokumentation sowie mit Exkursen und Texten
veröffentlicht werden wird.
Auf Grund der großen Nachfrage im
Anschluss an die Vorführung auf dem Kongress wird die dort gezeigt
Fassung nun vorab veröffentlicht.
Auf der gleichen DVD ist auch ein
zweiter, ebenfalls auf dem Kongress in Bregenz gezeigter Film zu sehen:
Kinder und Komponisten. Damit wird der Film „Hugo, Leeloo,
Richard und das Tamburin" mit Beobachtungen im Musikkindergarten
weiter geführt.
Der Film zeigt zwei Komponisten, die zu den Kindern gehen.
Der eine, Jörg Widmann ist
weltberühmter Klarinettist und Komponist. Der andere, Moritz Eggert ist
Opernkomponist und Pianist, ebenfalls berühmt, preisgekrönt und
ein „ewiges Kind". Beide spielen mit den kleinen Kindern, die sich
noch nicht unterrichten, aber anstecken lassen. Angesteckte Kinder
überraschen dann zuweilen die Erwachsenen.
Beide Filme haben etwas gemeinsam.
Sie zeigen, was in Gang kommt, wenn kleine Kinder und Jugendliche starke
Erwachsene kennenlernen, Menschen, die ihr Handwerk bzw.
ihre Kunst beherrschen. Sie belehren nicht. Sie fordern bei den
Kindern und Jugendlichen den ohnehin vorhandenen Drang heraus, selbst
tätig zu werden, Dinge zu entdecken, also zu handeln, zu
denken und zu lernen. Und neben der Begegnung mit diesen „Dritten"
(Dritte neben den Lehrern bzw. Erziehern und den Gleichaltrigen) kommt
eine weitere sonst vernachlässigte Dimension in den
Blick: die Bedeutung von Werkzeugen, zumal dem Werkzeug aller
Werkzeuge, dem Musikinstrument.
Die DVD kostet 15 € plus
Versand (Normalpreis) und 7,50 € plus Versand für Mitglieder im Netzwerk
Archiv der Zukunft und für Teilnehmer am Kongress „Arche
Nova -Die Bildung kultivieren"
Und nun noch drei Hinweise für alle,
die den Kongress „Arche Nova - Die Bildung kultivieren" im Festspielhaus
Bregenz verpasst haben.
1. Der Termin für den nächsten Kongress am Bodensee steht schon fest: 3. bis 6. Oktober 2013
3. Am Wochenende den 18. bis 20.
November 2011 machen wir (adz-netzwerk) zusammen mit den Münchner
Kammerspielen und mit dem Schulreferat der Stadt in allen Räumen
des Theaters ein Wochenende "Keine Angst vor der Angst - theater träumt schule".
Mit "theater träumt schule" haben wir vor zwei Jahren in Freiburg zusammen mit dem Stadttheater begonnen, dann folgte das Zürcher Theaterhaus an der Gessner Allee, im September Kampnagel in
Hamburg
und nun - bisher am größten - die Münchner Kammerspiele. Die Grundidee
ist: Wenn die Bildungsdiskurse, die
ja immer auch Selbstgespräche der Gesellschaft darüber sind, wo wir
herkommen und wie wir leben wollen - wenn also diese Debatten die
"Zivilgesellschaft" erreichen sollen und nicht den
Politikautomaten und auch nicht den zuweilen etwas inzestuösen
pädagogischen Szenen überlassen werden sollen, dann braucht es dafür
Orte. Welcher Ort ist besser geeignet, als das Theater? Würde
man die Leute in Schulaulen einladen, sie würden es wohl als die
Androhung von Nachsitzen für Erwachsene ignorieren.
Tickets und Programm: http://www.muenchner-kammerspiele.de/spielplan/theater-traeumt-schule/
SchülerInnen und StudentInnen erhalten Freikarten an der Tageskasse der Münchner Kammerspiele
Alles weitere auf www.adz-netzwerk.de
Quelle/Weiterlesen:
Archiv der Zukunft - Produktionen
Eppendorfer Landstraße 46, 20249 Hamburg, Deutschland bestellungen@archiv-der-zukunft.de | www.archiv-der-zukunft.de
Eppendorfer Landstraße 46, 20249 Hamburg, Deutschland bestellungen@archiv-der-zukunft.de | www.archiv-der-zukunft.de
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