Hamburg,
4. Dezember 2019 – Bei niedlichen Kaninchen, kleinen Kätzchen und
verspielten Welpen kriegen nicht nur Kinder leuchtende Augen. Ohne
Frage: Tiere sind großartig. Allerdings sollte man niemals vergessen,
dass Tiere Lebewesen mit Bedürfnissen und keine Spielsachen sind. VIER
PFOTEN warnt daher davor, zu Weihnachten lebende Tiere zu verschenken.
„Ein
gut gemeintes Geschenk, kann schnell eine sehr traurige Angelegenheit
werden. Oft stellt sich erst im Nachhinein heraus, dass die lebendigen
Präsente mit der eigenen Lebenssituation nicht kompatibel sind“, sagt VIER PFOTEN Heimtierexpertin Sarah Ross.
„Ein Welpe sieht nicht nur süß aus, er will spielen, fressen und muss
noch viel lernen. Ein Hund will nicht nur bei Sonnenschein und am
Wochenende raus, sondern jeden Tag. Die Anforderungen, die ein Tier mit
sich bringt, wird manch einem zu viel. Weil man ein Tier nicht einfach
zurückgeben kann, landen jedes Jahr Tausende Vierbeiner in Tierheimen
oder sogar auf der Straße. Tiere sind keine Spielsachen und am Ende sind
sie die Leidtragenden.“
Ein Haustier bedeutet Verantwortung
VIER
PFOTEN rät jedem, die Anschaffung eines Haustieres gründlich abzuwägen.
Passt ein Tier zur Familiensituation und zum Lebensstil? Ist
ausreichend Zeit für die Betreuung vorhanden? Gibt es vielleicht
Allergien in der Familie? All diese Fragen müssen vorab geklärt werden.
Auch über die Kosten für Tierarzt, Futter und Pflege sollte man sich
Gedanken machen. Wer sich für ein Haustier entscheidet, übernimmt für
das Tier Verantwortung. Je nach Lebensdauer kann das bei vielen
Tierarten bis zu 15 Jahre oder länger sein.
Adoptieren und Liebe schenken
Wer
sich nach gründlicher Überlegung für die Anschaffung eines Heimtiers
entschieden hat, sollte sich zunächst in einem Tierheim umschauen. Dort
warten unzählige Vierbeiner auf ein liebevolles Zuhause. „Kaufen Sie
bitte niemals ein Tier aus Mitleid und lassen Sie sich nicht auf
Schnäppchen im Internet oder in Zeitungsinseraten ein. Hinter vielen
Sonderangeboten, insbesondere für Rassewelpen, verbirgt sich oftmals
illegaler Welpenhandel. Die Tiere stammen häufig von Zuchtfarmen mit
furchtbaren Haltungsbedingungen“, erklärt die Heimtierexpertin und
empfiehlt: „Die erste Adresse für ein neues tierisches Familienmitglied
sollte stets das Tierheim sein.“
Viele
Tierheime vermitteln in den Wochen vor Weihnachten keine Tiere mehr.
„Unüberlegte Spontan-Adoptionen können für die Tiere negative Folgen
haben, wenn sie erst ein neues Zuhause finden und dann nach kurzer Zeit
nicht mehr gewollt sind. Dazu ist gerade die Weihnachtszeit oft sehr
hektisch und die Tagesabläufe sind anders als normal. Der neue
Schützling kommt ohnehin schon in eine neue, ungewohnte Umgebung, der
Feiertagstrubel bedeutet zusätzlichen Stress. Wer ernsthafte Absichten
hat, kann die Wochen vor den Feiertagen und dem neuen Jahr dazu nutzen,
im Tierheim in Ruhe nach dem richtigen Heimtier zu suchen und die
Bewohner kennenzulernen.“
Vorfreude, ist die schönste Freude
Wer
ein Tier besitzt, besitzt auch Verantwortung. Leider ist nicht jeder
bereit, diese zu tragen. Und so platzen viele Tierheime spätestens zu
Beginn der Urlaubssaison aus allen Nähten, weil überforderte Halter sich
ihrer lebendigen Weihnachtsgeschenke entledigen. Besonders tragisch ist
es, wenn die Tiere ausgesetzt oder anderweitig „entsorgt“ werden. „Wenn
es um die Anschaffung eines tierischen Familienmitgliedes geht, sollte
man nichts überstürzen. Kindern kann man auch mit einem Buch über Hunde
oder Katzen eine Freude machen und sie so von Anfang an, in einen
möglichen Adoptionsprozess mit einbinden. So kann sich die ganze Familie
gemeinsam auf die Ankuft eines Haustieres vorbereiten und Vorfreude ist
doch schließlich die schönste Freude“, so Ross.
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