„Der
Rückzug der Fregatte ‚Augsburg‘ von der EU-Marinemission EUNAVFOR MED
ist zu begrüßen. Ebenso das verspätete Eingeständnis, dass die
Kriminalisierung der Migration über das Mittelmeer sowie das
militärische 'Vorgehen gegen Schlepperbanden', wie es das Mandat vorsah,
erfolglos war und ist. Es trägt nichts zur Bekämpfung von
Fluchtursachen bei, sondern gefährdet Menschenleben“, sagt Heike Hänsel,
stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Die
Außenpolitikerin weiter:
„Wir fordern die Bundesregierung
auf, sich jetzt für den Aufbau und Unterhalt einer EU-weiten
staatlichen Seenotrettung durch zivile, ausgebildete Akteure
einzusetzen, um die Rettung von Geflüchteten und Schiffbrüchigen im
Mittelmeer so dauerhaft zu gewährleisten.
Es ist zugleich nicht
richtig, dass sich die deutschen Einheiten aus der sogenannten Operation
Sophia vollständig zurückziehen, denn es sind weiterhin deutsche
Soldaten im Hauptquartier der EUNAVFOR MED sowie auf dem Führungsschiff
im Einsatz. Diese Mitwirkung in der gescheiterten EU-Mission muss
umgehend beendet werden, ebenso wie die Ausbildung der sogenannten
libyschen Küstenwache, die sich mehrfach schwerer
Menschenrechtsverletzungen gegen Bootsflüchtlinge schuldig gemacht hat.
Die Rettung von Menschenleben ist eine humanitäre und eine seerechtliche
Pflicht.
Gleichzeitig muss die Bundesregierung auf EU-Ebene
endlich ernsthafte Schritte unternehmen, um die ausbeuterischen
Freihandelsabkommen der EU mit den Ländern Afrikas zu beenden.
Bundeskanzlerin Merkel könnte das heute bereits auf dem
Weltwirtschaftsforum thematisieren. Das wäre ein positiver Beitrag zur
Reduzierung der Flüchtlingsbewegungen, weil es wirtschaftliche
Perspektiven für die Menschen im Süden schafft. Fest steht: die
Entsendung der Bundeswehr ist und bleibt kein Mittel zur Lösung von
Konflikten.”
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