„Sozialminister
Hubertus Heil darf den Wissenschaftler Prof. Axel Börsch-Supan nicht in
die Rentenkommission berufen: Wer von vorneherein mit
Pseudoberechnungen die Stabilisierung der gesetzlichen Rente als
‚unfinanzierbar‘ bezeichnet, hat sich für jedes verantwortungsvolle
Nachdenken über die Zukunft der Altersvorsorge disqualifiziert“, erklärt
Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE
LINKE, mit Blick auf die heutige Vorstellung der Rentenkommission.
Birkwald weiter:
„Es ist außerdem eine
Fehlentscheidung, neben der Wissenschaft nur die beiden
Regierungsfraktionen und die Sozialpartner in diese Kommission zu
berufen. Denn gerade die Bundestagsfraktionen und die Parteigremien von
Bündnis 90 / Die Grünen und der LINKEN, aber auch der Freien Demokraten,
können in sich schlüssige Rentenkonzepte und viele, wenn auch höchst
unterschiedliche, aber doch auch durchgerechnete Reformprojekte
vorweisen, die in weiten Kreisen der Bevölkerung auf Zustimmung treffen.
Das Gleiche gilt für die ebenfalls bisher ausgeschlossenen
Sozialverbände, auf deren Expertise und alltägliche Erfahrungen im
Umgang mit den Nöten und Sorgen der Rentnerinnen und Rentner nicht
verzichtet werden darf.
Zwei entscheidende Zukunftsthemen
werden bei dieser Zusammensetzung in der Kommission leider keine Rolle
spielen: Die Rückkehr zu einem Leistungsniveau der gesetzlichen Rente
von 53 Prozent, das im Alter den einmal erreichten Lebensstandard
sichert. Das vertritt nur DIE LINKE im Bundestag, denn viele Menschen
misstrauen der Riesterrente zu Recht, und vielen Menschen ist der Zugang
zur betrieblichen Altersvorsorge verwehrt. Zudem haben sich die
Arbeitgeber immer mehr aus ihrer Verantwortung für Betriebsrenten
gezogen. Deshalb wollen oder müssen die Beschäftigten der - auch in der
Finanzkrise stabilen - gesetzlichen Rente vertrauen. Überdies wissen
viele Menschen, dass sie viele Jahre mit niedrigen Löhnen, prekärer
Beschäftigung, Teilzeitarbeit oder Arbeitslosigkeit auf ihrem
Rentenkonto haben werden und erwarten deshalb wirksame Maßnahmen gegen
Altersarmut, von der aktuell 17,6 Prozent und damit 2,9 Millionen der
älteren Menschen betroffen sind. Sie wollen sicher sein, dass sie trotz
harter Arbeit und gesundheitlicher Belastungen im Alter nicht auf die
Unterstützung ihrer Kinder oder der Tafeln angewiesen sein müssen.
Deshalb
wird DIE LINKE gerade in den kommenden Monaten den Ruf nach einem
Rentenniveau von 53 Prozent und einer Solidarischen Mindestrente von
1050 Euro netto laut in die Debatte einbringen.“
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