Zur Glyphosat-Einschätzung durch die FAO/WHO-Arbeitsgruppe „Joint Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:
Die
Differenzen unter Glyphosat-Forschern sind bemerkenswert und
beunruhigend – denn die Krebswarnung der WHO-Krebsforschungsagentur IARC
besteht unverändert. Die neue Einschätzung des JMPR bekommt schnell
einen Geschmack, wenn man die Verquickung einzelner Mitglieder mit der
Agrochemieindustrie kennt. Sowohl der Vorsitzende als auch der
stellvertretende Vorsitzende arbeiten in führenden Positionen für ein
Netzwerk (ILSI-HESI), das auch von Glyphosatherstellern finanziert wird.
Zudem
hat das JMPR die letztjährige Kritik von Wissenschaftlern und Experten
an seiner Glyphosat-Studienauswahl und Vorgehen bei der Risikobewertung
komplett ignoriert. Dieser derart gefärbte Beitrag zur Glyphosat-Debatte
fällt auf die Verfasser selbst zurück. Die massiven
Interessenskonflikte im JMPR verstärken die Unklarheit und den
wissenschaftlichen Dissens in Sachen Glyphosat.
Wer
das Vorsorgeprinzip ernst nimmt, darf jetzt keine Neuzulassung
aussprechen. Herr Gabriel und Frau Hendricks müssen jetzt bei ihrem Nein
zu Glyphosat bleiben. Und auch Frau Merkel sollte im Zweifel besser im
Sinne der Bürgermehrheit statt im Interesse einiger Konzerne
entscheiden. Wenn Glyphosat krebserregend wirkt, gibt es keine Dosis,
die garantiert unbedenklich für den Menschen wäre.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen