In der Natur führen Nashörner keine Kunststücke vor ©VIER PFOTEN, Fred Dott
Hamburg, 12. Juli 2013 – Die belgische Regierung hat heute einem Gesetz zugestimmt, das sämtliche Wildtiere in Zirkussen zukünftig verbietet. Damit wäre Belgien bereits das fünfte Land innerhalb der EU, welches das Mitführen von nicht domestizierten Tierarten in Zirkussen beendet. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt diesen großen Erfolg für den Tierschutz und sieht die deutsche Regierung in der Pflicht, endlich dem Beispiel der europäischen Nachbarländer zu folgen.
Der belgische Ministerrat hat heute ein entsprechendes Gesetz ratifiziert, das von der Ministerin für Tierschutz eingebracht worden war. Jetzt wartet die neue Regelung nur noch auf die Zustimmung des Parlaments. Zuvor hatten bereits über 130 Städte und Gemeinden Wildtierzirkussen den Aufenthalt verweigert. Belgische Tierschützer sehen das heutige Votum der Regierung als krönenden Abschluss ihres jahrelangen Kampfes für ein Wildtierverbot in Zirkussen. Mit dieser vorbildlichen Entscheidung im Sinne des Tierschutzes folgt das Königreich den EU-Staaten Bulgarien, Griechenland, Großbritannien, Österreich und Slowenien, die bereits entsprechende Regelungen erlassen haben. „Wenn das Ministerium Aigner nicht schnellstens im Sinne der Zirkustiere aktiv wird, ist Deutschland bald Schlusslicht in Europa“, warnt Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN. So hat auch die Regierung der Niederlande angekündigt, ein solches Verbot einführen zu wollen.
Nicht domestizierte Tierarten wie Elefanten, Giraffen, Großkatzen usw. können in fahrenden Zirkusbetrieben in keiner Weise ihren arteigenen Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Darin sind sich Wissenschaftler, Bundestierärztekammer und nicht zuletzt die deutsche Öffentlichkeit einig. Obwohl auch der Bundesrat 2011 bereits zum zweiten Mal diese Einschätzung geteilt hat, blockieren Ministerin Aigner und die CDU nach wie vor das Wildtierverbot.
Weitere Informationen auf www.vier-pfoten.de/kampagnen/wildtiere/zirkus.
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler gegründete Organisation setzt sich mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten für den Tierschutz ein. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertisen, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunde und -katzen, Labor-, Nutz-, Wild- und Haustiere sowie auf Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Niederlassungen in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Rumänien, Schweiz, Südafrika, Ungarn und den USA sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not.
Elefanten leiden im Zirkus © VIER PFOTEN, Fred Dott


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